## Title: Carl Maria von Weber an Carl Graf von Brühl in Berlin (Fragment). Dresden, Donnerstag, 27. Januar 1825 ## Author: Weber, Carl Maria von ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A042423 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ [Entwurf:] An den Grafen Brühl pp Empfangen Hochdieselben meinen besten Dank für Ihre wohlwollenden Wünsche zum neuen Jahre, die ich gewiß mit der achtungsvollsten Innigkeit erwiedere. Wenn ich nicht so schnell als es schiklich auf Ihr Verehrtes vom 4t huj: antwortete, so liegt meine Entschuldigung darin daß ich mit gar zu schwerem Herzen daran gehe Ihnen gegenüber verneinen zu müßen. Leider ist es aber dießmal so. [Original:] Es ist mir ganz unmöglich die Composition der Musik zu Makbeth zu übernehmen. Erstlich, fehlt es mir wirklich an Zeit, da mich der Oberon ganz in Anspruch nimmt, und ich auch täglich einen Operntext von Paris erwarte: die ewig verschobenen Pintos ungerechnet. Zweitens, kann ich noch immer die Idee nicht los werden, daß es anmaßlich von mir sein würde, Reichardts Composition nacharbeiten zu wollen. Drittens, ist die Arbeit selbst in meinen Augen so eine große Aufgabe, und kömt so in den Bereich derjenigenjener Gattung der ich mich so bald nicht wieder nähern möchte, daß ich mich nicht mit der Freyheit der Begeisterung würde bewegen können, die dem RiesenGeiste des Dichters nur einigermaßen angemeßen erscheinen dürfte. […] gebohren, und befindet sich recht wohl. Beruhigen Sie mich bald darüber, ob Sie mir böse sind oder nicht, ich brauche ja nicht erst zu versichern wie theuer Ihr Wohlwollen meinem Herzen ist. Mit den treusten Wünschen für das Wohl Ihres hochverehrten Hauses, und in unbegränzter Achtung und Liebe E. Hochgebohren herzlichst ergebener CMvWeber Dresden d: 27t Januar 1825.