## Title: Carl Maria von Weber an Caroline von Weber in Dresden. Falkenberg, Montag, 5. Dezember 1825 (Folge 2, Nr. 1) ## Author: Weber, Carl Maria von ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A042532 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ An die Freyfrau von Weber. Dresden. d: Einschluß. Herrschaft Falkenberg, ohnweit Herzberg. Mein geliebtes Herz! Hier sizze ich am porzellän chinesischen Tisch, nach überstandenem schlechten Weg, und desto beßerem Abendeßen, welches nicht ganz homöo war und wo ich eine erste Sünde in einem milden warmen Krautsallat beging, — und melde dir daß es mir recht gut geht; daß ich nur einmal ein bißel gehustet habe, und in dem bequemen Wagen recht behaglich und kuschel warm sizze.Wir hatten keinen Wind und keinen Regen, nur recht schlechten Weg, wo dein gewißer Chaussée Inspektor viel zu thun gehabt hatte. Morgen haben wir noch 8 Meilen dito, dann sind wir wieder auf der Chaussée, wo man gar gern das Chaussée Geld bezahlt. Wie magst du heute den Tag zugebracht haben. warst du auch artig? oder hast du mit dem Max um die Wette geschloßhundet? bitte, bitte, sey gut, und denke daß ich nur ein bißel spazieren gefahren bin. Uebermorgen werde ich dir freylich noch nicht berichten können wie es mit der Oper steht, aber wir wollen das beste hoffen. Nun gute Nacht, mein vielgeliebtes Leben. bin doch ein bißel müde, und auf dem Lande darf man auch vor 9 Uhr schlafen gehn. gib den guten Jungens gute + + + sage dem Max er soll recht artig sein damit ich Freude habe, und behalte du lieb deinen dich unendlich treu liebenden Alten Carl. Montag d: 5t Xb 1825. Abends 8 Uhr.