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Machine-Readable Transcriptions of Newspaper Articles about Music and Theatre Performances in the early 19th Century
Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
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Trennung des Theorethischen und Praktischen. Das Letztere muß von Jugend auf uns angeboren und mit erzogen seyn, als zur Natur und dem Leben gehörig, und später, wenn der Verstand ohnedies reifer wird, darf er urtheilen und wägen und besonnener gehen.
Es ist doch etwas ganz Eigenes im Leben, daß man so oft gegen die, die man am liebsten und festesten im Herzen trägt, sich solcher Fehler schuldig macht, da man doch bei gewöhnlichen Menschen und Geschäften so gern flink bei der Hand ist, mit umgehender Post zu antworten. Ginge es mir allein so, und allein Dir gegenüber, so würde ich das mir unbegreiflich und unverzeihlich finden; aber da das vielen meiner besten Freunde so mit mir, und mir so mit ihnen geht, so glaube ich wohl zu fühlen Ihm etwas halb zu geben, widerstrebt dem liebenden Gefühle. Man will ihn ganz mit sich leben lassen, ihn in den Freuden- und Leidenkreis führen, der uns umgiebt. Für ihn scheint uns jede Kleinigkeit wichtig, und am Abend eines jeden Tages möchte man ihm denselben vorlegen können. Je weiter der Raum, der sie trennt, je seltener wird der Ideen Austausch, und haben Umstände uns einige Zeit verhindert, ihm unser Leben und Seyn mitzutheilen, so befällt uns jenes unbehagliche Gefühl, als hätten wir ihnen etwas vorenthalten, was nicht, oder doch sehr schwer nachzuholen sey, und so kommt es endlich, daß eine scheinbare Kluft entsteht, die schmerzlich genug ist.
Das scheinbar abgerissene Phantastische, was mehr Phantasiestück als gewöhnlich geregeltes Musikstück erscheint, ist ohnstreitig, wenn es etwas ist, nur ganz bedeutenden Genie’s möglich – die sich eine Welt schaffen, in der es nur scheinbar bunt zu geht, die
Die wahre Geschichte ist oft das Unwahrscheinlichste, und würde im Gewand der Dichtung für ganz unsinnig ausgegeben werden; aber das ist die eigene Bizzarrerie des Lebens, daß es das Naheliegendste überspringt, und dadurch die Wahrheit zur Fabel stempelt. Man könnte also fast sagen, es sey nicht Alles wahr, was wirklich geschehen sey; oder es giebt Dinge, die sich begeben haben, erzählt aber zur Lüge werden.
Das Geschenk einer Sache, die nur einmal vorhanden, oder selten ist, erhält dadurch so hohen Werth, weil es wie ein Geheimniß zwischen zwei Liebenden besteht, das vielleicht alle Welt sieht, aber doch für Besitzer und Geber den magischen Schleier des süßen Liebes-Geheimnisses hat.
Von welcher Wirkung ist dieser Uebergang! Ha! nun wird die drei oder vier, oder gar nur in einem Takte bestehende Modulation genommen, und in den geistigen Weingeist gesetzt. Wodurch sie herbeigeführt, warum sie so und nicht anders wirken muß, weil sie so gestellt ist, daran denkt kein Mensch. Es ist so als wollte man eine einzelne Nase, oder einen glücklichen Lichtpunkt aus einem Gemählde schneiden, und einzeln als Rarität zeigen. Die Zusammenstellung ist und nicht die Sache.