## Title: Gottfried Weber an Johann Gänsbacher in Prag. Darmstadt, Samstag, 9. Februar 1811 ## Author: Weber, Gottfried ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A040446 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ S. Wohlgebohren dem Herrn Johann Gänsbacher Darmstadt, den 9t Febr. 1811 Wir alle im gegenwärtigen Zeitpuncte hier versammelt sind sehr in Verlegenheit über Deine ausbleibende Antwort auf unsren lezten vom 7t Xbr 10 worin wir Dir den Plan unsrer freundschaftlichen Verbindung mittheilten. Es ist unbegreiflich daß Du ihn nicht erhalten haben solltest, u noch unbegreiflicher daß Du wenn Du ihn erhalten hast, nicht antwortest. Der Brief quart. war unter Addreße der Fräulein v. Paradis und recommandirt, auf jeden Fall also muß er angelangt und oder auf dem Postbureau in Wien zu erfragen seyn. Schreibe also doch ja gleich, das heißt auf der Stelle, Angesichts dieses, damit wir wißen woran wir sind. Neues ist nichts vorgefallen was Dir zu schreiben noth thäte, u wäre es auch, so können wir Dir nichts mittheilen, bevor Du den Empfang des obigen uns meldest, u die Addreße bestimmt anzeigst unter welcher Du Briefe sicher erhältst. Leb wohl, und gieb Nachricht von Deinem Leben, – oder wenn Du Todt bist, so beobachte wenigstens die schuldige Höflichkeit, u melde es uns, damit wir Requiems für Dich schreiben. Dein Weber [Nachschrift von Meyerbeer:] Im Ernste Bruder bessere Dich. MeyerBeer [Nachschrift von Dusch:] Wenn Du diesen Brief nicht erhältst, so schreibe es wenigstens Hund! Dein A Dusch [Nachschrift von Carl Maria von Weber:] bey unsrer Freundschaft beschwöre [ich] dich, uns aus dieser tödtlichen Ungewißheit zu reiß[en C. M. v. W]eber