WeGA, Briefe, Digitale Edition Gottfried Weber an den Verlag B. Schott’s Söhne in Mainz <lb/>Darmstadt, Dienstag, 30. April 1822 Weber, Gottfried Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

Version 4.9.1 of February 5, 2024

Download of this file: 2024-03-28T22:29:53.078Z

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
Hornsche Str. 3932756 D Detmold
Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) http://weber-gesamtausgabe.de/A041937

Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

über verschiedene Verlagsangelegenheiten (u.a. Gottfrieds Versuch betr.?); C.M.v.Weber habe ihm geschrieben, er wolle Schott öffentlich verklagen, wenn er seine Partitur ohne Genehmigung steche, bietet sie aber nochmals an; über Nachdruck u. Auseinandersetzungen mit Schlesinger Wie ich höre ist man beim Ministerio darüber entschieden

D; Berlin; Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung; 55 Nachl 100/B, 1895

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

Datierung nach dem Eingangsvermerk - keine Unterschrift vorhanden

font-style: italic;font-style: italic;text-decoration: underline;vertical-align: super; font-size: 0.8em; line-height: 0.7em;vertical-align: sub; font-size: 0.8em; line-height: 0.7em;display: block; text-align: center;display: block; text-align: right;font-style: italic;display: block; text-align: left;letter-spacing: 0.15em;font-size: smaller;font-weight: bold;font-variant: small-caps;content: '"'content: '"'content: "'";content: "'";
German Obsoletes Element tei:textClass entfernt Auszeichnungen Faksimiles hinzugefügt und Bibliotheksangaben geändert kleine Leselücken nach Vorlage ergänzt (unclear) Übertragung eingefügt und eingerichtet ID und @keys gegen nicht-sprechende ersetzt. Initiale Transformation aus askSam DB Briefe1

Wie ich höre ist man beim Ministerio darüber entschieden, daß Ihrem Clavierauszug nichts in Weg gelegt werden kann. Ob Ihnen dieses schon bekannt gemacht worden ist weis ich nicht, jedenfalls können Sie darüber beruhigt sein.

Die Schrift von Kupferbg ist angekommen, und recht schön, auch nicht zu theuer, wie H. Will sagt. Wär jezt nur Papier da, so könnte angefangen werden.

Da das Werk jezt auf eine Art gedrukt wird, daß es wol nur ¼ weniger Bogenzahl annehmen wird, als wenn es mit der vorigen Schrift Cicero; gesezt worden wäre, wie accordirt war, es wird nämlich theils g statt Cicero, Garmond, und zwar zum Theil sogar undurchschoßen, und alle Anmerkungen werden Petit, sogar undurchschoßen, und über die ganze Breite des Blattes gestochenso wird und da Will sich auch so viele Notentypen hat gießen lassen daß nunmehr auch die er mehrere Notenbeispiele gesezt werden können, naementlich alle von Pag. 78 des ersten Bandes bis pag 117 u mehrere aus dem Notenheft, so wird er mit Ihnen auf einen neuen Preis akkordiren wollen. Dabei bitte ich Sie, ihm jedenfalls zur unabänderlichen Bedingung zu machen, daß er das Werk nicht als Lükenbüßer behandelt. Denn das thut er gar gern, daß er dran arbeiten läßt, wenn er nichts anderes zu thun hat, u es liegen läßt sobald er andere Arbeit hat. Die Folge davon ist daß mir manchmal auf Einmal eine Last Correcturen über den Hals komt, die ich bei meiner vielen anderen Arbeit nicht bestreiten kann, u. ein andermal siz ich hier, u warte auf Correctur, u fange eine andere Arbeit nicht an, u verliere so die Zeit unnöthig: und das kann ich nicht bestreiten. Er muß sich also bestimmt u so wie Pfeifer gethan hatte, anheischig machen Einen Sezer bestimmt und ausschließlich und ohne Ausnahm für das Werk zu bestimmen: die anderen mag er nach Schiklichkeit mit dran arbeiten laßen oder nicht. Dadurch erhält der Gang der Sache immerhin einige Gleichförmigkeit, u diese muß hineinkommen sonst halt ichs nicht aus

Meine eigene, nunmehr sehr bedeutend ausfallende Einbuße an Honorar müßten Sie mir eigentlich billigerweise durch Erhöhung der Bogen um ¼ vergüten. Ich schlage Ihnen dagegen eine Erhöhung von 1/16 vor: danach käme der Bogen auf 16 ƒ statt 15 ƒ. Ich denke das ist wieder einmal eine Foderung à la Weber aber ich freue mich schon ordentlich drauf, Sie werden à la Schott, 30 xr statt 1 ƒ bieten.

Durch den viererlei verschiedenen derDruk 1.) Garmond sehr dünn durchstoßen 2.) dto undurchstoßen 3.) Petit durchstoßen wie Garmond 4.) dto undurchstoßen wird die Darstellung ungemein an Deutlichkeit und Ansehnlichkeit gewinnen. ich freue mich drauf ordentlich wie ein Kind.

Eberhard ist ungemein fleissig an den Arbeiten des Porträtes zwar nicht, aber von tausend anderen Dingen, vorzüglich am Mainzer Panorama. Vor Ende Mai sagt er sei’s unmöglich, am Portrait fortzufahren. Ist eben ein Genie.

Weber aus Berlin Dresden schreibt mir, wenn Sie ihm die Partitur stächen, würde er Euch von welcher öffentlich bekannt gemacht sei, daß sie auf ehrlichem Wege nur von ihm selber zu haben sei, so wolle er Euch in allen Zeitungen als Diebe klariren. Er meint aber auch es sei Euch damit nicht Ernst. Solltet ihr sie aber allenfalls wirklich stechen wollen so solltet Ihr Euch mit ihm verständigen, u er werde Euch keinen so abschrekenden Preis machen. – Die Clavirauszugsgeschichte wär ihm gleichgiltig.

Mein Conversationslexicon bleibt aber einmal ordentlich aus! – und Castil Blaze! – – und die Meßrechnung!! Das ist so unangenehm wenn gar nicht vom Fleck will!

Geben Sie acht, ob der Schleßinger Sie nicht jezt erst gerichtlich belangt, auf die in Rheinheßen noch bestehenden franz. Nachdrukgeseze. PariEin Mainzer Verleger verhält sich jezt dermals zu einem Berliner ziemlich ebenso wie vor 1813 ein Mainzer zu einem Pariser oder Lioner pp – Jedenfalls gäb’s eine sehr intereßante Rechtsfrage, wobei für beiderseitige Advokaten viel zu verdienen wäre. – Mr Maurice war wenigstens hier so selig, daß es nicht unwahrscheinlich ist, er werde, nach fehlgeschlagenem Privilegium, jezt den anderen Weg probiren. – Machts miteinander aus.

Sie haben Unrecht gehabt in Ihrer Vertheidigung zu sagen Schlesinger könne kein Monopol begehren. Privilegien (Patente) sind sowol nach ausdrükl Vorschrift unsrer Const. als selbst in Frankreich, statthaft. Auch hat diese Einwendung Ihnen nicht durchgeholfen, sondern nur der Vorwand, es sei Zulehners Arbeit!!! Nun, ich bin recht begierig die Arbeit zu Gesicht zu bekommen. Ists noch nicht fertig?