## Title: Wilhelm Mangold an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin. Bensheim, Samstag, 9. September 1865 ## Author: Mangold, Wilhelm ## Version: 4.13.0 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A043195 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Bensheim den 9ten Sept. 1865. Hochgeehrtester Herr Musikdirektor! Ihr sehr geehrter lieber Brief vom 18ten vor. Monats hat mich sehr erfreut, um so mehr als Ihre darinnen so freundlich ausgesprochenen Gesinnungen gegen mich mit den meinigen gegen Sie in ganz gleicher Weise sich begegnen u. mir dadurch die Freude zu Theil wird dieselben gegen die Ihrigen hiermit in herzlicher Erwiederung auszutauschen. Unser persönliches Bekanntwerden mit einander war zu meinem großen Bedauren nur auf einen allzu flüchtigen Augenblick beschränkt, ich gebe mich aber der angenehmen Hoffnung hin noch ein oder das andermal — vielleicht durch Veranlassung einer wiederholten Reise in hiesige Lande — glücklicher zu sein u. mich eines weiteren und längeren lieben Besuches von Ihnen mich erfreuen zu dürfen. Das Weber’sche Manuscribt lag bei meiner Schwester, eintretenden Falls bei meiner Tochter in Darmstadt | zu Ihrer Einsicht bereit. Bei der Eile Ihrer Rückreise war es ihnen jedoch nicht vergönnt Ihre interessante Bekanntschaft machen zu können. Sollten Sie in Betreff des Manuscribtes noch irgend einen Anstand finden so stehe ich jederzeit mit Vergnügen bereit Ihnen darüber präcise Auskunft zu ertheilen. In der Hoffnung daß Sie mit Ihrer Verehrten Frau Gemahlin in bestem Wohlbefinden nun wieder zu Hause angelangt sind verbinde ich damit, nebst vieler Empfehlung meiner Frau und Tochter, die Bitte die Versicherung der ausgezeichnetsten Hochachtung sowie die herzlichen Grüße der freundschaftlichsten Zuneigung entgegen zu nehmen von Ihrem stets aufrichtig ergebensten Wilh. Mangold Großherzogl. Hess. Hofkapellmstr. a. D.