Ludwig Robert an Friedrich Wilhelm Gubitz (Redaktion des Jahrbuchs deutscher Bühnenspiele) in Berlin
Baden bei Rastadt, Donnerstag, 6. September 1827

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[…] zuerst ein Wort im allgemeinen über diesen Gegenstand, […] auf den ich noch jüngst wieder geführt wurde, bei Gelegenheit, daß sich der französische Dramatiker Düval diesen Sommer hier aufhielt, wo es dann nicht fehlen konnte, daß, bei mannigfachen Gesprächen, auch die Rede war von den Rechtsverhältnissen der dramatischen Dichter zu den Bühnen […] Er […] konnte nicht aufhören sich zu verwundern, als ich ihm von der fatalen Rechtslosigkeit erzählte, in welcher sich deutsche Dramatiker ihren Bühnen gegenüber befinden. Ein Gefühl staunenden Mitleids bemächtigte sich seiner, als er hörte, daß der unsterbliche Componist des Freischützen (wie er ihn selbst nannte) ein für alle Mal von den zwei größten Theatern, hundert Dukaten und so herab bis zu zwölf, der Dichter dieser Oper aber weniger als gar Nichts erhalten habe; denn wahrlich! gar nichts wäre bei weitem mehr, als was er für die Auffindung eines so glücklichen Stoffes erhielt, worüber ich von Weber selbst unterrichtet bin […] Als ich ihm nun aber sagte, daß ein gedrucktes Stück für jede Bühne gute Prise sey, und daß nebenher noch mit den Manuscripten ein kleiner Piraten-Handel getrieben würde, hörte er mir mit einer Miene zu, als ob ich ein Weltumsegler wäre, der ihm von einem unbekannten Inselvolke etwas aufbürden wollte. - Daß das Alles noch eine geraume Zeit in Deutschland, wo man sich zu Allem unendlich viel Zeit nimmt, so bleiben wird, wissen nicht nur Sie und ich, sondern auch die, die es ändern könnten […] Vergebens habe ich vorgeschlagen, wenigstens so viel Honorar für ein Stück zu zahlen, als in einer Prachtoper der gestickte Mantel der Prima Donna kostet. Man hat darüber gelacht […]

Apparat

Zusammenfassung

eine Preisbewerbung für Theater-Dichtung betreffend betreffend, darin der franz. Dramatiker Alexandre Duval erwähnt, der sich über das Verhältnis von Komponist und Textdichter bei den Erträgen des Freischütz verwunderte

Incipit

… zuerst ein Wort im allgemeinen über diesen Gegenstand

Überlieferung

  • Textzeuge: Verbleib unbekannt

    Quellenbeschreibung

    • 6½ S.(mit einigen Korrekturen von Gubitz)

    Provenienz

    • Stargardt Kat. 680 (23./24. November 2004), Nr. 268 (mit Textauszug)

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz, hg. von Friedrich Wilhelm Gubitz, Jg. 24 (1840), S. ?

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