Carl Maria von Weber an Karl von Holtei in Berlin
Dresden, Donnerstag, 9. Dezember 1824

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Herrn

C. von Holtei

Hochwohlgebohren

Berlin

Mit großem Vergnügen höre ich zuweilen von Ihnen, mein verehrter Freund, und ich wollte es geschähe öfter durch Sie Selbst. Freilich ist meine Correspondenz nicht sehr lohnend, denn ich kann weder viel noch oft schreiben.      ich laße mich aber gar zu gerne beschenken, und so sehe ich die Briefe derer an die ich liebe.

Wenn ich Ihre Liedchen noch nicht comp: habe, so rechnen Sie es dem zu, daß ich seit 15 Monaten überhaupt keine Note geschrieben habe.      Ein kleines heiteres Operchen möchte ich wohl von Ihnen haben. ich müßte es aber auch recht ehrlich sagen dürfen ob es mich anspräche oder nicht. Ich kann ein Gedicht sehr hübsch finden ohne gerade zur Composition deßelben angeregt zu sein; da muß ich die gewiße andere Stimme in mir fragen, die ihren Kopf für sich, und in diesem zuweilen wunderliche Schrullen hat.

Man liebt und ehrt Sie in Berlin. ich freue mich deßen, weil ich daraus folgere, daß auch Sie froh und zufrieden da leben.

Bringen Sie meine besten Grüße Ihrer liebenswürdigen Gattin, und gedenken Sie freundlich Ihres herzlich ergebenen
CMvWeber

Apparat

Zusammenfassung

Weber erhofft ein Libretto zu einer komischen Oper von Gubitz, behält sich aber vor, den Text auch zurückweisen zu dürfen, wenn er ihn nicht zur Komposition anrege

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Frank Ziegler

Überlieferung

  • Textzeuge: In Privatbesitz

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (2 b. S. mit Adr.)
    • PSt.: DRESDEN | 9. Dec
    • auf der Adressenseite Bleistiftnotizen von fremder Hand

    Provenienz

    • RR Auction: Fine Autograph and Artifacts Lot #618 (13. Oktober 2021), online inkl. Faksimile
    • Charavay, Noel: Bulletin No. 554 (März 1923), Nr. 96703
    • Charavay, Noel: 9. Dezember 1922, Nr. 149 (Slg. Engel-Gros)
    • Charon (Paris): Auktion 8.-13. April 1844, No.?

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