Beethoven zugeschriebene Äußerungen über Weber und seinen Freischütz

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Als WebersFreischütz“ in Deutschland Alles in Bewegung zu setzen anfing, studirte Beethoven ihn fleißig durch und nahm dann, wie es ihm gebührte, ein derb entscheidendes Wort darüber. Er prieß mit großer Lebhaftigkeit Webern erst im Allgemeinen: „Das sonst weiche Männel – ich hätt’s ihm nimmermehr zugetraut“ u. s. w. „Nun muß der WeberOpern schreiben; gerade Opern, eine über die andere, frischweg, ohne viel daran zu knaupeln;“ dann die Oper im Besondern: „der Kaspar, das Unthier steht da, wie ein Haus;“ „überall, wo der Teufel die Tatze reinstreckt, da fühlt man sie auch“ u. s. w. Es erinnerte ihn Einer an das zweite Finale. „Ja,“ sagte er, „da ists freylich auch so, aber – mir geht es dumm damit. Ich sehe freylich was Weber will; aber er hat auch verteufelt Zeug hinein gemacht. Wenn ichs lese – wie da, bey der wilden Jagd – so muß ich lachen, und es wird doch das Rechte seyn. So was muß man hören – bloß hören, aber da“ – u. s. w.

Apparat

Generalvermerk

Beethovens angebliche Äußerungen wurden durch die Wiedergabe in Max Maria von Webers Lebensbild (Bd. 2, S. 509; dort ohne Quellennachweis) äußerst populär, aber ihre Authentizität ist – wie bei allen Anekdoten, die kurz nach dem Ableben der Beteiligten erschienen und zu denen jegliche bestätigende Sekundärhinweise fehlen, – mehr als fraglich. Ein wahrer Kern bleibt: Nach dem Erfolg des Freischütz begegneten sich beide Komponisten zumindest auf dem Gebiet der Oper quasi „auf Augenhöhe“.

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Ziegler, Frank

Überlieferung

  • Textzeuge: Allgemeine Theaterzeitung und Unterhaltungsblatt für Freunde der Kunst, Literatur und des geselligen Lebens, Jg. 21, Nr. 112 (16. September 1828), S. 447

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