Korrespondenz-Bericht aus Dresden über Euryanthe

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Correspondenz-Nachricht.
Aus Dresden. Den 4. Aprill 1824.

Die vielery Bemühungen, den Werth der Oper "Euryanthe" herabzuziehen, hatten ihren Zweck nicht verfehlt. Das Publikum wurde irre, und da man lieber das Schlimme als das Gute glaubt, so waren die Erwartungen zwar sehr gespannt, aber fast im Voraus geneigt, die Sache mißfällig aufzunehmen. – Und doch wie herrlich, über allen Begriff glänzend war der Erfolg – die Wirkung der Oper. So wahrhaft erschüttert und enthusiastisch habe ich unter – von Haus aus kaltes – Publikum noch nie gesehn. Den 31. v. M. war die erste wahrhaft treffliche Vorstellung dieser Oper, an deren Schluß erst der Componist stürmisch gerufen wurde, dann alle. Gestern, den 3. d. M., die zweyte Darstellung, mit | demselben Beyfallssturm, zu Ende Euryanthe, Devrient, und Eglantine, Funk, gerufen. Leider schloßen sich mit dieser Vorstellung die Darstellungen des hiesigen Hoftheaters vor Ostern. Diese kurze Notiz wird hinreichen, Sie vorläufig in Kenntniß zu setzen, daß hier der klassische Werth der trefflichen Composition unsers Weber’s eben so sehr, als von Wiens einsichtsvollen Kennern ist anerkannt worden.

v. B..

Apparat

Zusammenfassung

kurze Besprechung über die ersten beiden Aufführungen von Webers Euryanthe in Dresden am 31. März und 3. April 1824

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Solveig Schreiter

Überlieferung

  • Textzeuge: Allgemeine Theaterzeitung und Unterhaltungsblatt für Freunde der Kunst, Literatur und des geselligen Lebens, Jg. 17, Nr. 48 (20. April 1824), S. 191–192

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