Ein unterzeichneter Zeugenbericht über die Luftfahrt der Mad. Blanchard

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Der Ort, bei welchem Madame Blanchard mit ihrem Ballon sich niedergelassen hatte, heist Steinfischbach im Nassauischen, 10 Stunden von hier gelegen. Die kühne Luftschifferin hatte weder Anker noch Fallschirm bei sich, und es ist ein groses Wunder, daß sie mit dem Leben davon gekommen ist. Gegen 9 Uhr Abends, also nach einer Fahrt von 2 Stunden und nachdem sie 2mal den Main passirt hatte, kam der Ballon zwischen 2 Eichbäumen, in einer Ebene im Walde, im fürchterlichen Geprassel und ganz mit Eis bedeckt herunter. Bis 3 Uhr Morgens irrte Madame Blanchard im Walde herum; sie hatte eine Hand und einen Fuß verfroren. Endlich kam sie nach dem Orte Steinfischbach, wo sie durch Bauern den Ballon im Walde abholen und sich ein Protokoll über ihre Niederfahrt ausfertigen ließ, welches wörtlich also lautet: […]

[Es folgt das Protokoll, datiert: Steinfischbach, 17. September 1810, unterzeichnet von verschiedenen Bürgern des Ortes.]

Anmerkungen:

Marie Madeleine Sophie Armant Blanchard, geb. 1778 in La Rochelle, Frau des berühmten Ballonfahrers Jean Pierre Blanchard, der 1785 als erster mit einem Ballon den Ärmelkanal überquerte; Sophie Blanchard kam 1819 bei ihrer 67sten Luftfahrt in Paris durch eine Ballonexplosion ums Leben.

Apparat

Entstehung

Überlieferung

  • Textzeuge: Frankfurter Ober-Post-Amts-Zeitung, Jg. 1810, Nr. 151 (20. September 1810), Bl. 2r

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