Baumgarten

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Bildquelle

Basisdaten

  1. Baumgarten
  2. Stromovka
  3. Gartenanlage, Ausflugsziel
  4. Prag

WeGA Text

  • Parkanlage an einem Abhang zur Moldau nahe dem Dorf Bubenec nördlich von Prag vor dem Sandtor, um 1270 als Wildgehege angelegt und 1804 in einen öffentlich zugänglichen englischen Garten umgewandelt, überragt vom Lustschloss des Statthalters (ehemals königliches Jagdschloss aus dem 15. Jahrhundert, 1804 bis 1806 neogotisch umgebaut); Ausgangspunkt eines Spazierwegs zum Schloss Troja
  • Sebastian Willibald Schießler, Prag und seine Umgebungen, Bd. 2, Prag 1813, S. 173–175: „Dieser hatte in frühern Zeiten die Bestimmung eines Thiergartens, und ist wegen der, hier Statt gehabten, Krönungslustbarkeiten eben so merkwürdig, als er den Pragern hinsichtlich der, seit einigen Jahren gewonnenen, Verschönerungen lieb und theuer geworden. Die Stände Böhmens [...] haben auch für das Vergnügen der Einwohner von Prag beträchtliche Kosten verwendet, und eine der schönsten und gefälligsten Gegenden durch die zum Theil schon angelegten, zum Theil erst ausgesteckten Parthieen und Alleen zu einem der angenehmsten öffentlichen Lustorte geschaffen. Ueberall wird man die große Natur gewahr, nur bisweilen von der Hand der Kunst geleitet. Dichte Gebüsche, von lieblichen Wiesen begränzt, freye Wasenplätze[sic] mit Blumenfluren geziert, schattige Haine mit labyrint’schen Gängen und Ruhesitzen, abwechselnd mit kleinen Hügeln voll lebhaften Grüns, und die vielen trefflichen Aussichten, die mit Verstand und Ungezwungenheit in diese herrliche Anlage hineingezogen sind, machen sie eben so selbstständig und charaktervoll, als mannigfaltig und anmuthig. Gerne lustwandelt hier die elegante Welt, und versammelt sich nach vollbrachten Streifereyen unter dem Laubdach von Kastanien, wo Schatten und trauliche Kühle zur Ruhe ladet, und ein Traiteur mit Erfrischungen aller Art bereit steht, die man bei guter Gesellschaft und Musik, zur Seite der heiteren Freude verzehrt.“
  • August Wenzel Griesel, Neuestes Gemälde von Prag, Prag 1823, S. 172f.: „Fest im Dorf Bubenetsch und im Baumgarten (Am ersten Tage nach Ostern.) [...] das unter dem Volke seit langen Zeiten den prosaischen Namen ‚‚die Ochsenpredigt‘ oder ‚das Fest auf dem Strohsacke‘ erhalten hat [...] Von den ersten Stunden des Nachmittages bis in die sinkende Nacht wogt es auf der nach dem Baumgarten führenden Kunststrasse, zwischen den Pappel- und Kastanien-Alleen, von Equipagen jeder Art. Der schattige, mit Ruhebänken versehene Platz bei dem Saale im Baumgarten ist der Sammelplatz der schönen Welt.“, ebd., S. 214f.: „Die Umgebungen vor dem Sandthore sind an anmuthigen Parthien sehr reich. Den ersten Rang behauptet der Baumgarten. Er liegt eine halbe Stunde vor dem Thore in dem lachenden Moldauthale, unter dem Dorfe Bubenetsch oder vielmehr Owenez. Der Weg dahin ist nicht zu verfehlen, indem man das im niedlichsten Geschmacke erbaute Lustschloss schon vom Thore aus erblickt. Es liegt auf einer das Thal begränzenden Anhöhe zu der sich auch ein beträchtlicher Theil der Anlagen hinaufzieht. Vor ungefähr zwanzig Jahren war diese freundliche Gegend noch sehr verlassen, bis sich der damalige Oberst Chotek, ihrer annahm. In seinem Sinne fuhren auch seine Nachfolger [...] fort, diese schönen Anlagen mit Geschmack und Liebe auszubilden, und sie zu ihrem dermaligen herrlichen Gedeihen zu bringen.“
  • vgl. auch die Beschreibung bei Julius Max Schottky, Prag wie es war und wie es ist, nach Aktenstücken und den besten Quellenschriften geschildert, Prag 1831, Bd. 1, S. 135–137

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