Erklärung zur „Euryanthe“ (Februar 1824)

Zurück

Zeige Markierungen im Text

Erklärungen

Auf die Anregung der achtbaren Vereins-Buchhandlung in Berlin, wo meine Novelle „Euryanthe“ herausgekommen, sehe ich mich veranlaßt, wiederum zu erklären, was schon hier und da gedruckt steht und allgemein bekannt ist, daß ich 1804 in Paris, auf Ersuchen Friedrichs von Schlegel, die altfranzösische Novelle: „Histoire de Gerard de Nevers et de la belle Euriante, Sa mie“ für Schlegel’s „Sammlung romantischer Dichtungen des Mittelalters“ übersetzt habe, wozu Er sich als Herausgeber nannte.

Außerdem ist mir der „Gesellschafter“ Nr. 189 (1823) etwas spät zugelangt, sonst hätte ich früher über die unrichtige Erwähnung meiner Privat-VerhandlungenT mit dem Königl. Kapellmeister C. M. v. Weber, über das Geschäftliche der Oper „Euryanthe“, die ich für ihn gedichtet, ein Wort gesagt, das dem Angegriffenen wohl zusteht. Es ist Sünde der Zeit und nicht Sünde des Einzelnen mehr, daß unberufene Dritte Dinge zur Oeffentlichkeit zu bringen suchen, die nicht dahin gehören. Insofern mich Referent der „Unbescheidenheit in Forderungen“ anklagt, wage ich nichts, wenn ich mich nicht allein auf das Zeugniß aller derjenigen berufe, die seit 1800, wo ich zuerst drucken ließ, bis heut mit mir in Verbindung stehen, sondern auf das des Königl. Kapellmeisters v. Weber selbst. Diejenigen Bedingungen, über welche wir im Julius 1823 nach vollendeter Arbeit freundschaftlich überein gekommen sind, hat derselbe erfüllt, und wenn auch hier und da vielleicht ein vorübergehendes Mißverstehen statt gefunden, so war doch von Ihm Erfüllung seines Wortes zu erwarten; die Auseinandersetzung dieser Verhältnisse gehört nicht vor das Publikum, und sollte sie gegen meinen Willen statt finden, so erkläre ich im Voraus, daß ich sie nicht zu scheuen habe.

Helmine v. Chezy, geb. v. Klencke.

Apparat

Zusammenfassung

verweist auf die Herausgabe der Euryanthe-Novelle 1804 durch Schlegel; rechtfertigt sich für die im „Gesellschafter“ veröffentlichten Äußerungen zu ihren Honorarforderungen gegenüber Weber

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Solveig Schreiter

Überlieferung

  • Textzeuge: Bemerker Nr. 9, Beilage zu: Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz, Jg. 8, Nr. 48 (24. März 1824), S. 238

        XML

        Wenn Ihnen auf dieser Seite ein Fehler oder eine Ungenauigkeit aufgefallen ist,
        so bitten wir um eine kurze Nachricht an bugs [@] weber-gesamtausgabe.de.