Marie Hoffmeister an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Wienrode, Donnerstag, 22. November 1877

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Sehr geehrter Herr Musikdirektor!

Durch diese Zeilen benachrichtige ich Sie, daß Sie die gewünschte Handschrift* C. M. v. Weber’s aus den Händen des Professor Rudorff empfangen werden und bitte ich Sie, daß Sie die Güte haben sie demselben nach geschehener Durchsicht wieder zuzustellen.

Ein schweres Augenleiden, das mich seit 4 Monaten plagt, verhinderte mich die Blätter für Sie heraus zu suchen und so habe ich meinen Pathen gebeten | dies für mich zu thun.

Mit Interesse ersehe ich aus Ihrem Brief, wie Sie bemüht sind fort und fort für den Ruhm des geliebten Meisters zu wirken.

Wissen Sie etwas von Max? Es betrübte mich sehr als ich vor etwa 2 Jahren Nachrichten über ihn in den Zeitungen las, die geeignet waren einen Schatten auf ihn zu werfen und, wie gesagt wurde, ihn zwangen aus dem östr. Dienst zu scheiden*. Ich habe später nichts über ihn erfahren können.

Mein Mann empfiehlt sich mit mir Ihnen angelegentlich und ich bin mit der Versicherung wahrer Hochachtung
Ihre
ergebene
Marie Hoffmeister
geb. Lichtenstein

Apparat

Zusammenfassung

teilt ihm mit, dass er die gewünschte Hs. von Prof. Rudorff empfangen wird, fragt nach Max Maria von Weber, habe vor 2 Jahren Negatives über ihn in Zeitungen gelesen, habe seinen Dienst in Österreich verlassen müssen

Incipit

Durch diese Zeilen benachrichtige ich Sie

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. X, Nr. 300

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (2 b. S. o. Adr.)
    • Diktat (auch der Namenszug der Unterschrift von fremder Hand)

Textkonstitution

  • s„ß“ überschrieben mit „s

Einzelstellenerläuterung

  • „Handschrift“Es handelt sich bei der Handschrift um das unvollständige Autograph zur Sonate Nr. 3 d-Moll für Klav. op. 49.
  • „… dem östr. Dienst zu scheiden“Vgl. u. a. Max Maria von Webers „Erklärung“ (datiert 12. März), in: Tagespost, Graz, Jg. 20, Nr. 60 (15. März 1875), Abendblatt, S. 3 (bezüglich der im Abendblatt Nr. 52 vom 5. März behaupteten „Demission“ Webers) sowie die Entgegnung der Redaktion im Morgenblatt Nr. 61 (16. März 1875), S. 2: „Hofrath v. Weber gegen die ‚‚Tagespost‘‘“.

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