Friedrich Wilhelm Jähns an A. Oertel in Pirna
Berlin, Montag, 21. Dezember 1868

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Des Königl: Sächsischen Obristlieutenant

a. D. pp.

Herrn A. Örtel

von fremder Hand (Tinte): 22/12 retour

Hochwohlgeboren

Pirna

Absender:

F. W. Jähns.

K. Mus. Director.

Berlin: Krausenstr. 62.

Hochgeehrter Herr Obristlieutenant.

Euer Hochwohlgeboren beehrten mich am 20. August 1863 mit einem gütigen Schreiben über das schöne Lied Ihrer Dichtung, betitelt: Schützenweihe, beginnend mit „Hörnerschall! Überfall!“ componirt von Carl Maria von Weber, über den ich eine größere Arbeit der Musikwelt nun hoffentlich im nächsten Jahre zu übergeben gedenke. Als ich im Jahre 1865 in Darmstadt war, suchte ich die Handlung Jonghaus auf, fand daselbst auch das Weitershausen’sche Liederbuch für deutsche Krieger pp. 2te Auflage Darmstadt 1837, habe aber die Schützenweihe nicht in diesem Werke gefunden*, wie mich doch Ihre | hochschätzbare Zuschrift vom 20. Aug. 1863 hatte hoffen lassen. Jetzt eben aber, indem ich an die ausführliche Besprechung des Liedes herangehe, bemerke ich, daß in der Copie der Composition nach W.’s Autograph, die glücklicherweise erhalten ist*, (das Autograph fehlt*) daß in dieser Copie nur eine einzige Strophe die 1ste vorhanden ist. - An wen aber sollte ich mich wenden, die andern Strophen zu erlangen, wenn nicht an Ew: Hochwohlgeboren? um so mehr als das Lied in einer Gesammt-Ausgabe sämmtlicher Werke Weber’s aufs neue erscheinen soll. Ich richte also die gehorsamste Bitte an Sie, | Hochgeehrter Herr Obristlieutenant, mich mit der Mitteilung der übrigen Strophen hochgeneigtest erfreuen zu wollen, wenn sich dieselben noch unter Ihren Papieren befinden sollten.

Mit der dringendsten Bitte mir mein erneutes Anliegen in dieser Sache gütigst verzeihen zu wollen, habe ich die Ehre, mich in ausgezeichnetster Verehrung zu nennen Euer Hochwohlgeboren im Voraus verpflichteter
F. W. Jähns.
Königl: Preuß: Musik-Direktor

Apparat

Zusammenfassung

fragt nach den weiteren Strophen des von Ö. gedichteten Liedes „Schützenweihe“, in der von ihm am 22. August 1863 genannten Quelle von Weitershausen habe er es nicht gefunden (vgl. Weberiana Cl. X, Nr. 476). Brief ist als unbestellbar zurückgekommen, da Empfänger verstorben

Incipit

Euer Hochwohlgeboren beehrten mich am 20. August 1863

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Frank Ziegler; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. X, Nr. 1111

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (3 b. S. u. Umschlag)
    • PSt.: BERLIN |21 12 | 68
    • auf der Rückseite Zustellvermerk: „Adreßat ist schon längst verstorben
      Schmidt
      Brieftrg“

Textkonstitution

  • „aufs“über der Zeile hinzugefügt

Einzelstellenerläuterung

  • „… nicht in diesem Werke gefunden“In der genannten 2. Auflage sind im Textband auf S. 376f. alle sechs Strophen des Liedes wiedergegeben. Möglicherweise hatte Jähns fälschlich die 1. Auflage der Sammlung (1830) eingesehen, in der das Lied tatsächlich noch fehlt.
  • „… Autograph, die glücklicherweise erhalten ist“Jähns meint das sogenannte „weiße Liederheft“ in D-B, Weberiana Cl. IVB [Mappe IV], darin als Nr. 871.
  • „… ist , (das Autograph fehlt“Das Jähns unbekannte Autograph befindet sich in D-B, Mus. ms. autogr. C. M. von Weber 5.

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