Johann Philipp Samuel Schmidt an Carl Maria von Weber in Dresden
Berlin, Donnerstag, 13. Mai 1824

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[von Webers Hand:]
erhalten Dr. d: 16t May 1824.

[H]öchst verehrter Freund!

Aus beikommender Anzeige in beiden hiesigen Zeitungen vom 11ten d. habe ich wengstens soviel mit lebhafter Theilnahme ersehn, daß Euryanthe nun unfehlbar nach der Elisabetta hier gegeben werden soll. Ob es gut sey, daß K. M. S. die Direction übertragen ist, auch ob alle andere sonstige Umstände richtig sind, laße ich dahingestellt seyn, habe indeß nicht verhehlen wollen, Ihnen dies Aufsehn erregende Actenstück mitzutheilen.

Den Betrag der eingesandten Honorar-Quittung habe ich bis Heute noch nicht von dortiger Theater-Kasse erhalten. Sie erinnern wohl gütigst daran bei Gelegenheit? –

Wenn Mad. Seidler ins Bad reist, sehe ich nur nicht ab, wie Ihre Oper nächsten Monat (denn in 3. Wochen soll Elisabetta herauskommen) probirt und einstudirt werden kann. Im August verreist Mad. Schulz. – Die ganze Sache kömmt mir wie eine Farce vor, auf Kosten des Herrn Gen. Intendanten dem Publico vorgespielt, in Folge der vielen Reden und meiner Aufforderung in den Zeitungen[.] Denn gerade die verlangten Opern sind auf das Repertoir gebracht | Aber in wie viel Jahren werden solche erscheinen, und weshalb zwei alte Rossiniaden dabei?

Es läßt sich viel darüber sagen, noch mehr aber – denken.

Mich Ihnen angelegentlichst empfehlend achtungsvoll ganz ergbst
J. Schmidt.

Das gestrige Concert von Sp. war nicht ganz so voll, als voriges Jahr, aber doch sehr besucht. Beethovens Sinfonie und Händels Cantate bildeten einen starken Contrast, der zum Nachtheil des älteren Werkes und seiner hohen Einfachheit würkte*.

Apparat

Zusammenfassung

übersendet ihm Zeitungsmeldungen vom 11. Mai, aus denen hervorgeht, dass Euryanthe direkt nach der Elisabetta folgen solle; über bevorstehenden Urlaub der Seidler und Schulz, die unseligen Umstände der Aufführung und ein Berliner Konzert vom 12. Mai

Incipit

Aus beikommender Anzeige in beiden hiesigen Zeitungen

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Solveig Schreiter

Überlieferung

  • Textzeuge: Leipzig (D), Leipziger Stadtbibliothek – Musikbibliothek (D-LEm)
    Signatur: PB 37 (Nr. 54c)

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (2 b. S. o. Adr.)

    Einzelstellenerläuterung

    • ergbstAbk. von „ergebenster“.
    • „… und seiner hohen Einfachheit würkte“Aufgeführt wurde Beethovens 7. Sinfonie in A-Dur und Händels Alexanderfest, Ode zu Ehren der hl. Cäcilia für Soli, Chor und Orchester; vgl. AmZ, Nr. 26 (24. Juni 1824), Sp. 421.

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