Carl Maria von Weber an David Seligmann in Karlsruhe
Mannheim, Freitag, 4. Januar 1811

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P: P:

Die gütige freundschaftliche Aufnahme die Sie* mir in Ihrem Hause angedeihen ließen, und die ich gewiß nie vergeßen werde, macht, daß ich auch jezt Sie an ein mir gütigst gegebenes Versprechen zu errinnern wage. Ein paar Briefe von Ihrer Hand* nach München könnten mir da von großem Nuzzen seyn, und ich bin von Ihrer Güte überzeugt, daß Sie sie mir nicht versagen werden.

d: 6t gehe ich von hier nach Darmstadt, wo ich mich ohngefähr 8 Tage aufzuhalten gedenke und wohin ich Sie mir die Briefe zu schikken bitten würde.

Indem ich Sie bitte mich Ihrer verehrten Frau Gemahlin bestens zu empfehlen habe ich die Ehre, mit Hochachtung zu seyn E: Wohlgebohren ergebenster Diener Carl Marie von Weber

Apparat

Zusammenfassung

bedankt sich für Seligmanns Gastfreundschaft; bittet um Empfehlungsschreiben nach München; plant nach Darmstadt zu reisen

Incipit

Die gütige freundschaftliche Aufnahme die Sie mir

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: In Privatbesitz

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (1 b. S. o. Adr.)

    Provenienz

    • Schneider/Tutzing, Kat. 412 (2005), Nr. 590 (nochmals unter Berstedt)
    • Schneider/Tutzing, Kat. 381 (2001), Nr. 217 (als Adressat fälschlich Berstedt)
    • Schneider/Tutzing, Kat. 344 (Nov. 1994), Nr. 191 (als Adressat fälschlich: Berstedt)
    • Stargardt Kat. 656 (1994), Nr. 176 mit Faks. (S. 79) (als Adressat fälschlich: von Berstedt)
    • L’Autographe (Genf), Fernauktion (20. Mai 1993), Nr. 110
    • Stargardt Kat. 567 (1964), Nr. 758 mit Faks. (Tafel 21)

Textkonstitution

  • „bin“über der Zeile hinzugefügt
  • H„A“ überschrieben mit „H

Einzelstellenerläuterung

  • P: P:Abk. von „praemissis praemittendis (nach Vorausschickung des Vorauszuschickenden / man nehme an, der gebührende Titel sei vorausgeschickt)“.
  • „freundschaftliche Aufnahme die Sie“Im Stargardt-Katalog 567 (1964) wird als Adressat des Briefes vermutlich der badische Kammerherr [Wilhelm Ludwig Leopold Freiherr] von Berstedt angegeben, der seinen Dienst allerdings nicht in Karlsruhe, sondern in Mannheim versah (vgl. z. B. Tagebuch 20. November 1810). Diese Angabe wurde in spätere Auktionskataloge übernommen, Webers Tagebuch vom 4. Januar gibt aber Seligmann als Adressat des Briefes an, zudem ist Berstett während des Aufenthalts in Karlsruhe vom 13. bis 23. Dezember 1810 im Tagebuch nicht erwähnt, dagegen sind aber mehrere Besuche bei Seligmann verzeichnet (vgl. 15., 17. und 22. Dezember).
  • „von Ihrer Hand“Im Tagebuch bis zur Abreise Webers aus Darmstadt kein Briefeingang vermerkt; es scheint allerdings nicht ausgeschlossen, dass Weber die erbetenen Empfehlungsbriefe trotzdem erhielt, da er im März 1811 nicht nur mit Seligmanns Vater in München, sondern zuvor auch mit dem Bruder in Augsburg Kontakt aufnahm. Webers Formulierung im Tagebuch am 14. März 1811 in München bezüglich Briefen an Vater Aron Elias Seligmann („Briefe und das anvertraute Paket Gold von seinem Sohn abgegeben“) lässt offen, ob sie nur auf den Übersender des Goldes Arnold Seligmann zu beziehen ist, den Weber laut Tagebuch zwei Tage zuvor in Augsburg aufgesucht hatte, oder ob sich unter den Empfehlungsschreiben auch eines von David Seligmann befand.

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