Carl Maria von Weber an Johann Gänsbacher in Wien (Fragment)
Dresden, Freitag, 26. März 1824

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Dem Himmel sei Dank, mein vielgeliebter Bruder, daß endlich deine Angelegenheit entschieden ist, und du einer sorgenfreyen glüklichen Zukunft entgegen sehen kannst. Empfange dazu meine innigsten herzlichsten GlükwünscheT.

Du beschämst mich, indem du wie ich that und thue, zu hoch anschlägst. Es war ja mein größter Eigennutz, dich bei mir haben zu wollen. So ist es aber für dich beßer, und das ist dem Freunde die Hauptsache.

Deine Meße kannst du unbedenklich aufführen. Erstlich wird es Niemand wißen, daß es diese ist. und zweitens sieht sie wohl unser König, noch nicht so ganz als ihm gehörig an. Ueberhaupt werden wir mit dem besten Willen, wie die Sachen nun stehen, schwerlich auf ein Präsent hoffen können. die Meße war gleichsam für S: Majestät eine ProbeArbeit. Man hat dich hieher gerufen, — ein fast unerhörter Fall, und du ziehst nun einen andern Dienst dem Seinigen vor. — So unendlich gerecht und Billig unser Monarch ist, so bleibt es immer eine mißliche Sache, ihm nun vorzuschlagen, daß er den noch belohnen soll, der nicht zu ihm kommen will.      Ich bin überzeugt du siehst das ein.      Was geschehen kann, wird gewiß versucht. den Kreditbrief schikke mir nur mit der Post*. Auch wäre es wohl schiklich daß du an den Geh: Rath schreibst, /: Er hat sich außerordentlich für dich intereßirt. :/ und dich bei ihm bedankst.

[Fragment 2:] Alles herzliche an meine Freunde! ich muß in die Probe von Euryanthe, die d: 31t gegeben wird. Stets mit innigster Liebe dein Weber.

Apparat

Zusammenfassung

gratuliert Gänsbacher zu seiner neuen Stelle; seine Messe könne er ruhig aufführen, dürfe aber kaum auf ein Geschenk dafür aus Dresden hoffen; bittet ihn, den Kreditbrief zurückzusenden und sich bei Könneritz zu bedanken

Incipit

dem Himmel sei Dank, mein vielgeliebter Bruder

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Brief in zwei Teilen
  • 1. Fragment: Wien (A), Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Bibliothek (A-Wgm)
    Signatur: Weber an Gänsbacher 59

    Quellenbeschreibung

    • Anfang des Briefes
    • 1 Bl. (1 b. S. o. Adr.)
    • am oberen Rand Bl. 1r von F. W. Jähns: „Eigenhändig von C. Maria v. Weber.“
  • 2. Fragment: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: N. Mus. ep. 1317

    Quellenbeschreibung

    • abgeschnittenes Blattviertel mit den Schlusszeilen des Briefes

    Provenienz

    • Stargardt Kat. 606 (1975), Nr. 884

    Einzelstellenerläuterung

    • „… mir nur mit der Post“Zum Kreditbrief vgl. auch Webers Aufforderung im Brief vom 29. Dezember 1823.

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