Gottfried Weber an Ignaz Xaver Ritter von Seyfried in Wien
Darmstadt, Sonntag, 25. September 1825

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Sr. Hochwolgeboren

Herrn Hof-Capellmeister pp

Ritter von Seyfried

Wien

Hochwolgeborner, Insonders Hochzuverehrender Herr.

Ihren Verehrten Brief in Betreff der Dedication, welche Sie, Hochverehrter Herr und Freund, mir so allzugütig zudenken, habe ich von Herrn Schott mitgetheilt erhalten. Ich kann über Ihre daraus hervorleuchtende freundliche Gewogenheit mich nur herzlich freuen, – über die mir zugedachte Ehre allzugroße Ehre aber nur Beschämung empfinden, da ich dieselbe weder verdient zu haben, noch in der Folge zu verdienen, noch zu vergelten, – am wenigsten zu erwiedern weis, und jedenfalls einem Würdigeren oder sonst Geeigneteren den Platz auf dem Ehrenblatte nicht rauben mögte; – jedenfalls hat es mich unendlich erfreut und meinem Herzen wohlgethan, ein solches Zeichen mir unschätzbares Zeichen freundlicher und Gesinnungen von Seiten eines Mannes zu vernehmen, den ich so ganz ausserordentlich hochachte und verehre, und von dem ich jedes ehrende Wort – bleibe es blos geschriebne, oder werde es auch gestochen und gedruckt, – jederzeit als ein nur zu wenig verdientes Ehrendenkmal betrachen werde.

Der Beschluß Ihres Artikels über Mozarts Opern wird in einem nächsten erscheinenden Hefte der Caecilia erscheinen geliefert werden.

Bei dieser Gelegenheit doch auch noch eine Bitte: schreiben Sie mir doch auch wieder einmal ein Wort von meinem dortigen Vetter u angehörigen Familie! Daß er selbst Etwas von sich hören laßen sollte, darauf hab ich schon längst verzichtet u will ihn nicht mehr incommodiren. Aber irgend jemand von seiner Familie dürfte doch dem Oheim die Freundlichkeit erzeigen, ein Lebenszeichen von sich zu geben. – Ich bitte Sie zwar jedoch, von dieser meiner Äusserung Niemanden von der Familie etwas mitzutheilen, Ihnen denn ich will lieber die Vernachläßigung u Unart ertragen als zudringlich sein will da wo es so übel angewendet wäre.

Mit verehrungsvoller Freundschaft Ihr gehorsamster Diener
Weber

Apparat

Zusammenfassung

hat die Dedikation von Schott erfahren und dankt mit Beschämung; der letzte Teil von Seyfrieds Artikel über Mozarts Opern erscheine in einem der nächsten Caecilia-Hefte; bittet um diskrete Mitteilungen über seinen Vetter und dessen Familie

Incipit

Ihren Verehrten Brief in Betreff der Dedication

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Wien (A), Österreichische Nationalbibliothek, Musiksammlung (A-Wn)
    Signatur: Autogr. 7/120-6

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)

Textkonstitution

  • „Ehre“durchgestrichen
  • „Zeichen“durchgestrichen
  • „und“durchgestrichen
  • „erscheinen“durchgestrichen
  • „zwar“durchgestrichen
  • „Ihnen“durchgestrichen

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