Rezension von Johann Sterkels „Six Ariettes italiennes“

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Six Ariettes italiennes av. Pianof. compos. et déd. à Crescentini – par Sterkel. Augsbourg, chez Gombard.

Der ehrwürdige, bejahrte Sterkel liefert hier sein achtes Heft italienischer Arietten, und beweist dadurch, gewiss zu grossem Vergnügen unzähliger Kunstliebhaber, dass der Genius, der ihn in seiner frühern Zeit mit unter die bedeutendsten Componisten erhoben hatte, auch jetzt noch nicht feyert. Wer St.s Verdienste im Fach der Gesang-Composition kennt (und wem wäre z.B. sein seelenvolles: Vergiss mein nicht, unbekannt, mit welchem selbst ein Mozart mit nicht ungetheiltem Erfolge wetteiferte! wem sein allbeliebtes: Im Arm der Liebe –) und wer, wie jeder thun wird, von der Dedication an Crescentini mit auf den Gehalt des Werkchens schliesst, dem wird, wenn er anders die Gattung gefälligen, ungekünstelten, italienischen Gesanges nicht verschmäht, die Anzeige der vorliegenden Erscheinung eine erfreuliche Nachricht seyn. – Was man in diesem Heft zu suchen habe? Die Antwort auf diese Frage im Allgemeinen ergiebt sich aus dem Obigen schon so ziemlich von selbst. Unter den einzelnen Arietten herrscht angenehme Abwechselung. Ganz anspruchlos sind No. 1 und 4, mehr verbrämt und auf geläufigere Kehle Anspruch ¦ machend No. 2 und 6, mehr pathetisch No. 3 u. 5. Letztere würde Rec. (ungeachtet einer kleinen Reminiscenz an Mozarts: come ti piace imponi –) allen vorziehen, wenn ihm nicht der etwas triviale Schluss die Freude daran wieder verdürbe.

Stich und Papier sind schön; die wenigen Incorrektheiten im Text leicht zu verbessern.

Gottfried Weber.

Apparat

Zusammenfassung

1813-Gottfried-18: Rezension von Johann Sterkels „Six Ariettes italiennes“

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Fukerider, Andreas

Überlieferung

  • Textzeuge: Allgemeine Musikalische Zeitung, Jg. 15, Nr. 38 (22. September 1813), Sp. 631–632

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