An Herrn Diamone

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An Herrn Diamone.

Wenn der Inhalt des Extrablattes Nro. 7. zum Badischen Magazin zwar an und für sich keine Würdigung und Antwort verdient, so mag doch hier die Bemerkung Platz greifen, daß Hr. A. Diamone, wie man sich noch leicht erinnern wird, seinen Beruf, als musikalischer Recensent aufzutreten, kürzlich nicht sehr glänzend beurkundet hat, indem er sich bey Gelegenheit als er die Clavierparthie eines Mozartschen Quintetts Es dur vortrug, im Larghetto nicht nur um einen ganzen Takt versah, (was an sich sehr verzeihlich wäre) sondern – 5 bis 6 Takte lang, 2ter Thl., Takt 8–13, während welcher er nur abwechselnd den tonischen und Dominanten-Akkord in langen Zwischenräumen anzuschlagen hat, – es nicht hörte und merkte, und folglich ruhig an der Stelle des Dominanten-Akkordes den tonischen, und umgekehrt, anschlug, bis endlich einer der ihm zunächst sitzenden Musiker durch Zurufen und Zuwinken ihn von seinem Irrthume zurückbrachte. – Ein neuer Beweis, wie wünschenswerth es wäre, daß jeder vortragende Musiker (Recensenten nun gar) sich wenigstens einige Kenntniß der musikalischen Theorie zu erwerben suchten, damit es ihnen nicht möglich sey, viele lange Takte hindurch es nicht zu merken, daß sie etwas spielen, was gar nicht zum Uebrigen stimmt.

G. Giusto.

Apparat

Generalvermerk

Auf diesen Beitrag erfolgte in Nr. 239 des Badischen Magazins eine Erklärung von Carl Courtin, worauf die Erwiderung (1811-V-89) von G. Weber Bezug nimmt; zum sogenannten Diammone-Streit vgl. Generalvermerk zu 1811-V-79 und Wiedergabe der Dokumente im Kommentar, Text [I] bis [IV] in Weber-Studien, Bd. 4/1, S. 359–362

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Solveig Schreiter

Überlieferung

  • Textzeuge: Badisches Magazin, Jg. 1, Nr. 238 (7. Dezember 1811), S. 951

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