Friedrich August Schulze an August Apel
Dresden, Freitag, 21. Oktober 1808

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Tausend Dinge, mein theurer Freund, habe ich Ihnen zu sagen, u doch erlaubt mir die Post nur noch 5 Minuten Zeit dazu. Also frisch an’s Werk: Ich bin mit H. Göschen wegen eines Buches unter dem Titel: Gespenstergeschichten* von A. Apel und F. Laun, übereingekommen. Er will uns an keine Zeit binden, sondern sie drucken wenn sie fertig sind. Für den Bogen gedruckt wie die Selene zahlt er Zehn Thaler – – Auch hat er, was man ohnehin von dem Manne gewohnt ist, möglichste Eleganz u ein Kupfer zu jedem Bändchen versprochen. Das leztre Versprechen würde ihm aber doch wohl nicht als eine Verbindlichkeit anzurechnen seyn, | und wir könnten es wenn etwa ein schriftlicher Akkord aufgesezt werden sollte, um so eher übergehen, da er selbst außerordentlich geneigt dazu ist, und nun Ramberger die Zeichnungen fertigen lassen will.

Göschen hat sich auch im Fall der erste Band besser als in jeziger Zeit die Bücher in der Regel, gehen sollte, zu Erhöhung des Honorars für die Folge anheischig gemacht. Sollten Sie vielleicht geneigt seyn einen schriftlichen Akkord abzufassen zu unterschreiben, und mir dann zur Unterschrift zuzustellen, der die gegenseitigen Verbindlichkeiten in sich faßte so würde | ich ihn Göschen zustellen und dagegen von diesem denselben Inhalt mit seiner Unterschrift verlangen. Nun, theuerster Freund, wünschte ich daß eine solche Uebereinkunft so wenig als möglich in einer strengen juristischen Form abgefaßt würde, weil wir es gewis mit einem sehr rechtlichen Manne zu thun haben.

In Ansehung der Freiexemplare die ich bei meiner mündlichen Unterredung vergessen habe, werde ich übermorgen an Göschen schreiben u für jeden von uns 8. auf Velinpapier verlangen, die er hoffentlich bewilligen wird, u die sie folg|lich in den Akkord mit aufführen könnten.

Von einer zweiten Auflage dächte ich berührten wir im Akkord nichts, da hier in Sachsen, nach Gommel, ohnehin der Verfasser nach vergriffener erster Auflage wieder in seine Rechte auf das Werk eintritt. Eben so wenig würde wohl die Stärke der Auflage zu bestimmen seyn, da in jezigen Zeiten ohnehin so leicht kein Buchhändler die Gefahr einer großen Auflage zu riskiren pflegt.

Ihrer Frau Gemahlin sagen Sie doch meinen Namen noch einmal vor, u daß ein Mensch der so hieße, am Sonntage zu allen Tageszeiten an Sie beide gedacht u immer in Gedanken in Ermliz bei seinen geliebten Freunden gewesen ist.

Ewig der Ihrige Schulz.

Apparat

Zusammenfassung

teilt ihm mit, dass er mit Göschen übereingekommen sei, dass dieser die beabsichtigte Reihe unter dem Titel Gespenstergeschichten von A. Apel u. F. Laun veröffentlichen werde, er räumt ihnen ein, dass sie an keinen Abgabetermin gebunden seien, sondern sie können so liefern wie sie es abschließen, pro Druckbogen zahlt er 10 Taler, bei Verkaufserfolg ist er bereit, Honorar zu erhöhen; er möchte jedem Band einen Kupferstich beigeben; bittet Apel, eine schriftliche Übereinkunft zur Unterschrift vorzubereiten; er habe vergessen, über Freiexemplare zu sprechen, werde aber Göschen schriftlich um je 8 Exemplare pro Autor ersuchen und bittet ihn, Göschens Einverständnis voraussetzend, diese Festlegung in den Vertrag mit aufzunehmen; die Frage nach Auflagenhöhe und -Folge solle er ausklammern

Incipit

Tausend Dinge, mein theurer Freund, habe ich Ihnen zu sagen

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz

Überlieferung

  • Textzeuge: Ermlitz (D), Apelsche Kulturstiftung

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (4 b. S.)

    Provenienz

    • bis zur Rückübereignung 2003 in der Universitäts- und Landesbibliothek Halle, Ms 600 (669)
    • Ermlitz, Apelscher Familienbesitz (1945/46 im Rahmen der Bodenreform enteignet)

    Einzelstellenerläuterung

    • „… Gespenstergeschichten“Erschienen 1810 als Gespensterbuch.

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