Friedrich August Schulze an August Apel
Dresden, Sonntag, 13. November 1808

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Es ist, mein liebster Freund, nicht nur gut, wenn wir den Gespenstergeschichten* einige Mährchen beifügen*, wie Sie wünschen, sondern es liegt dies mit in dem Plane des Ganzen. Sobald ich mit der seltsamen Ehe zu Stande seyn werde, mache ich mich auch über ein solches Märchen her, doch allerdings mit einiger Bangigkeit, daß es einen so nahen Plaz bei dem Ihrigen erhalten soll.

Noch eins: Da Sie wie Sie mir schreiben noch keinen Seleniten* erhalten haben, so könnten Sie ja wohl einen ganz kurzen Accord aufsezen, der zweimal abgeschrieben würde u wovon ein Exemplar vom gegenseitigen Kontrahenten in unterschrieben in unsren Händen, u eins mit unsrer Unterschrift in | G. Hände käme. So wüßten wir denn wechselseitig am besten was wir zu thun u zu lassen hätten. In der Beilage, die ich Sie abgeben zu lassen ersuche, ist von allem diesen nichts die Rede, doch habe ich in einem frühern Briefe von etwas Schriftlichem gegen G. Erwähnung gethan.

Empfehlen Sie mich doch ja Ihrem zweiten Ich, und machen Sie mir ja nicht wieder solche Dinge von Ihnen weiß, die kein Mensch glauben kann. Wird sich die geistreiche Ehegenossin in den ersten Wochen mit meinen dürftigen Büchern abgeben, mit todten armseligen Buchstaben wenn das Leben sie überall in seiner freundlichsten | Erscheinung accordet!

Schreiben kann u darf ich heute nicht mehr, wenn die Post den Brief noch mitnehmen soll. Wozu auch jezt? Jezt hat man ander Dinge zu thun, als Briefe zu lesen. Deßohngeachtet bitte ich Sie mir recht bald einen zu schreiben, weil Sie das sonst um so mehr vergessen könnten je weniger Sie sich wie ich hoffe über den Reim auf das Wort „euligst“ den mir Ihr lezter Brief mittheilt, zu beschweren Ursache haben. Möchte Ihnen dieser glückliche Reim niemals verloren gehen!

Von Herzen Ihr
Schulz.

Apparat

Zusammenfassung

befürwortet, dass auch Märchen ins Gespensterbuch aufgenommen werden; ein Vertrag mit Göschen (wohl bezüglich des Gespensterbuchs gemäß der mündlichen Absprache) soll in doppelter Ausführung aufgesetzt werden; bittet um Abgabe einer Beilage (an Göschen?)

Incipit

Es ist, mein liebster Freund, nicht nur gut

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz

Überlieferung

  • Textzeuge: Ermlitz (D), Apelsche Kulturstiftung

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (3 b. S.)

    Provenienz

    • bis zur Rückübereignung 2003 in der Universitäts- und Landesbibliothek Halle, Ms 600 (670)
    • Ermlitz, Apelscher Familienbesitz (1945/46 im Rahmen der Bodenreform enteignet)

Textkonstitution

  • „würde“über der Zeile hinzugefügt
  • „in“durchgestrichen
  • „ja“durchgestrichen

Einzelstellenerläuterung

  • „… gut, wenn wir den Gespenstergeschichten“Erschienen 1810 als Gespensterbuch.
  • „… den Gespenstergeschichten einige Mährchen beifügen“In Bd. 1 Schulzes Ideal und Apels König Pfau.
  • „… mir schreiben noch keinen Seleniten“Fraglich, ob das Gipskristall Selenit gemeint oder die von Friedrich Rochlitz 1807/08 als Fortsetzung des Journals für deutsche Frauen herausgegebene Selene.

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