Amalie Auguste, geb. Prinzessin von Bayern, an Ludwig I. von Bayern in München
Dresden, Montag, 8. Mai 1826

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Tausend Dank, lieber Bruder, für den gütigen, herzlichen Brief, dem mir Graf Einsiedel von dir brachte. Ich habe ihm noch nicht gesprochen, da er gleich nach Meißen abreiste, wo ihm die Geschäfte des Domkapitels hinriefen; ich freue mich recht sehr ihm zu sehen, und ihm über Euch Alle recht ausfragen zu können. — Ich höre von allen Seiten dasselbe was du mir von Mama schreibst; du kannst dir denken wie glücklich es mich macht sie so viel besser und sogar heiter zu wissen; Gott | gebe daß es so bleibe! — Es ist mir recht lieb zu hören daß Mathilde und Otto* die Rötheln so gutartig hatten; hier fürchtet man diese Krankheit sehr, weil sie beynahe immer bösartig ist. Therese hat mir eine große Freude gemacht, indem sie mir Adelgundens* Portrait schickte; es thut mir ordentlich wohl das liebe Gesichtchen wenigstens als Zeichnung sehen zu können. — Ich danke dir recht sehr für die Erfüllung von Weber’s Wunsche; da ich gar nichts davon hörte, so fürchtete ich beynahe Du hättest meinen Brief mit seinem Gesuch* | nicht erhalten. Seine Oper scheint in London sehr gefallen zu haben; wenn nur das englische Klima seiner sehr geschwächten Gesundheit nicht geschadet hat. —

Nun lebe wohl lieber Bruder, und verzeih mir das lange Geschwätz. Auf ewig deine treue Schwester
Amalia.

Apparat

Zusammenfassung

dankt für die Genehmigung von Webers Gesuch, ein Druckprivileg für den Oberon zu erhalten; die Oper soll in London gefallen haben; Sorge wegen Webers Gesundheitszustand

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Frank Ziegler; Eveline Bartlitz

Überlieferung

  • Textzeuge: München (D), Bayerisches Hauptstaatsarchiv, München (D-Mhsa)
    Signatur: Abteilung III: Geheimes Hausarchiv, Nachlass König Ludwig I., II A Nr. 11

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (3 b. S. o. Adr.)

Textkonstitution

  • „dem“sic!
  • „ihm“sic!

Einzelstellenerläuterung

  • „… hören daß Mathilde und Otto“Prinzessin Mathilde Karoline von Bayern (1813–1862) und Prinz Otto (1815–1867), der spätere König von Griechenland.
  • „… gemacht, indem sie mir Adelgundens“Prinzessin Adelgunde Auguste Charlotte von Bayern (1823–1914).
  • „… meinen Brief mit seinem Gesuch“Laut Tagebuch das „Memorial wegen des Nachdrucks des Oberon für Bayern“.

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