Aufführungsbesprechung Wien: „Euryanthe“ von Carl Maria von Weber

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Aus Wien. (Fortsetzung.)

[…] Von jenen Gästen, welche uns den Herbst besuchten, sind die meisten bereits dem Süden und Norden zugeeilt, nur die Dichterin Helmina v. Chezy will den Winter in unserer Mitte verleben, und nicht nur die schöne Natur, sondern auch die ganze schöne Welt von Wien kennen lernen. Diese Dame ist unausgesetzt mit den Musen beschäftigt, schrieb bereits für einige unserer Schaubühnen, und beinahe für alle hiesigen literarischen Blätter Beiträge. Sehr schön und lobenswerth; daß sie sich aber herbeiließ, eine Antikriti[k] der Kritik ihres Singspiels: Euryanthe, drucken zu lassen*, und auch derlei Kämpfe mitfechten will, verräth männlichen Muth. Unsers Bedünkens sollten die zarten Frauen die gymnastischen Uebungen der Belletristik nicht mitmachen, denn wer verbürgt es, daß ihnen nicht dabei ein unzarter Stoß versetzt wird, den sie mit ihrer Feinheit nicht gehörig auspariren können. Was bleibt ihnen übrig? An das Sprichwort: Wie man in den Wald schreit u. s. w. können sie sich unmöglich halten, folglich müssen sie sich gegen alles Herkommen entschließen, auf das letzte Wort Verzicht zu leisten. Diese Bemerkung gibt mir Gelegenheit, über die viel besprochene Euryanthe Bericht zu erstatten.

(Die Fortsetzung folgt.)

Apparat

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Bandur, Markus

Überlieferung

  • Textzeuge: Zeitung für die elegante Welt, Jg. 23, Nr. 249 (20. Dezember 1823), Sp. 2000

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