Wolf Adolph August Freiherr von Lüttichau to Ignaz Franz Edler von Mosel in Wien
Dresden, Wednesday, November 29, 1826

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erlauben daß ich abermals Ihre Freundschaft und Güte in Anspruch nehme; es wünscht nämlich der hiesige Preußische Gesandte Minister von Jordan ein Pianoforte von Wien für seine Frau, und zwar von derselben Güte und Äußerem wie das was Sie die Gewogenheit gehabt, voriges Frühjahr für mich in Auftrag von Ihro Maj: der Königinn, bey dem Instrumentenmacher Graf gefälligst zu besorgen; wenn es nun nicht unbescheiden ist, Sie damit zu behelligen, so würde ich bitten, daß Sie die Güte haben möchten, für Herrn von Jordan ein eben solches Pianoforte bey Graf fertigen u hierher senden zu lassen, u würde ich es mit vielem Dank erkennen; die Zahlung erfolgt so bald das Instrument hier ist, u haben Sie vielleicht die Güte mir bald Nachricht zu geben, wenn es hier seyn kann, H. von Jordan wünscht allerdings es bald als möglich zu bekommen. Die erledigte Kapellmeisterstelle ist bis jetzt noch nicht besetzt, ich gestehe daß es mir schwer würde, den Platz von unserem unvergeßlichen Weber, von jemand anderem wieder einnehmen zu lassen; Ihrem früher mir ertheiltem freundlichafftlichen Rathe zu Folge, habe ich vor der Hand auf Hummel am meisten Rücksicht genommen, doch stehen wir noch in Unterhandlung, da er es auch sehr zu wünschen scheint. Dagegen ist die ebenfalls erledigte Musikdirectorstelle seit heute wieder besetzt, durch Reissiger von Berlin, der mir von dort sehr empfohlen worden; er ist eben heute von mir verpflichtet und der Königl: Kapelle vorgestellt worden; ich bin vor der Hand zufrieden, diese Stelle und wie ich glaube hoffen zu können, gehörig und tüchtig besetzt zu wissen, da der Kapellmeister Morlacchi gegenwärtig ganz allein, die italienische u die deutsche Oper, so wie den vielen Kirchendienst besorgen müssen, u seine Gesundheit nicht die festeste ist.

Mit Vergnügen sehe ich einer baldigen Antwort entgegen, u bitte die Versicherung meiner vollkommensten Hochachtung u Freundschaft zu genehmigen, mit welcher ich bin
     E: Hochwohlgebohren ganz ergebenster Dr.
von Lüttichau.

Dresden

Editorial

Summary

der Minister von Jordan wünscht für seine Frau ein Wiener Pianoforte; bittet ihn, wie schon bei dem Exemplar für die Königin, eines von Graf in Wien zu besorgen; erwähnt, dass die Stelle Webers noch nicht besetzt sei und er deswegen mit Hummel in Verhandlung stehe, den Mosel auch empfohlen habe; auf die Musikdirektorstelle habe er heute Reissiger verpflichtet, wodurch er Besserung erhoffe, da der gesundheitlich angeschlagene Morlacchi z. Zt. alle Dienste alleine bestreiten müsse

Incipit

Ew. Hochwohlgebohren erlauben daß ich abermals Ihre Freundschaft und Güte

Responsibilities

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Tradition

  • Text Source: Wien (A), Österreichische Nationalbibliothek, Musiksammlung (A-Wn)
    Shelf mark: 112/67-4

    Physical Description

    • 1 DBl. (2 b. S. o. Adr.)

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