Carl Maria von Weber an Gottfried Weber in Mannheim
Darmstadt, Freitag, 28. September 1810

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S: Wohlgebohren

dem Herrn Licentiat Weber.

zu

Mannheim

per Einschluß.

Lieber Bruder!

Den 26t war meine Silvana wieder*, und wurde so vortrefflich executirt daß mir nichts mehr zu wünschen übrig blieb. Orchester und Sänger, waren von dem grösten Eifer beseelt. auch gefiel Sie sehr.      Heute schikke ich das Manuscript deiner Sonate ab*, und lege 6 ƒ 24 xr bey, die ich dich bitte sogleich der Ueberbringerin dieses* zu geben, weil es meinem Vater bestimmt ist*, und mir viel daran liegt daß Er es sogleich bekommt, da der Postwagen doch wohl erst übermorgen dir es bringen wird. nims nur nicht übel, daß ich dich mit so etwas belästige. die Rezension der Sonate* geht Morgen ab, an die M: Z: und das Morgenblatt.      Simrok grüßt dich vielmals ich habe ihn gestern noch gesprochen*, der arme Teufel hat viel Unglük mit seinem Sohn der in Petersburg ist*, und jezt der Conscription gemäß, marschiren soll. von Lozow aus Heidelberg habe ich gehört, daß mein lieber Dusch gar nicht recht wohl, und daher auch verdrießlich seyn soll, ist das wahr? ich hoffe es nicht, und wünsche wenigstens daß es bald vorüber gehen möge. Wie geht es denn dem lieben Frauchen? ists schon gefährlich?*

     adieu schreib bald wieder Deinem dich ewig liebendem Bruder     Weber.
Der Bär strekt sich Submiss in den Staub.

Editorial

Summary

berichtet über Aufführung der Silvana in Frankfurt; betrifft seine Rezension der Sonate op. 15 von Gottfried Weber

Incipit

Den 26t war meine Silvana wieder, und wurde so vortrefflich

Responsibilities

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Tradition

  • Text Source: New Haven (US), Yale University, Beinecke Rare Book and Manuscript Library (US-NHub), Frederick R. Koch Foundation

    Physical Description

    • 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
    • Siegelrest
    • Vermerk von Gottfried Weber auf der Adressenseite quer zur Schriftrichtung: “diesen u den Brief v. 23. beantw d. 2t Oct. 10. zugl. an H. Baer geschrieben”
    • rechts über dem Briefbeginn das Briefdatum “10 Sept 28” nochmals von fremder Hand angegeben, außerdem Markierungen von fremder Hand in Vorbereitung der Caecilia-Edition

    Provenance

    Corresponding sources

    • Caecilia Bd. 15 (1833), S. 46–47
    • Bollert/Lemke 1972, S. 15–16

    Commentary

    • “meine Silvana wieder”Vgl. Aufführungsbesprechung Frankfurt.
    • “Manuscript deiner Sonate ab”Gottfried Weber, Klaviersonate op. 15; vgl. Brief Webers an Gottfried Weber vom 21. August 1810.
    • “Ueberbringerin dieses”Die Identität der Überbringerin geht auch aus den Tagebuchnotizen nicht hervor.
    • “meinem Vater bestimmt ist” Weber hatte sich lt. Tagebuch am 28. September 5 fl. von Vogler geliehen, um seinem Vater die angegebene Summe zu schicken.
    • “Rezension der Sonate”Vgl. den Kommentar zum Brief Webers an Gottfried Weber vom 21. August 1810.
    • “Simrok grüßt dich … gestern noch gesprochen”Der Verleger weilte in Frankfurt auf der Herbstmesse, vgl. Brief Webers an Gänsbacher vom 24. September 1810.
    • “seinem Sohn der in Petersburg ist” Franz Carl Anton Simrock (1790–1872) war 1809 im Auftrag seines Vaters nach Russland gegangen, wo er in St. Petersburg und Riga als Vertreter des Verlages wirkte. 1819 kehrte er nach Bonn zurück. Ob er 1810 tatsächlich eingezogen wurde, war nicht zu ermitteln.
    • “ists schon gefährlich?” Gottfried Webers Frau Auguste stand kurz vor der Entbindung, vgl. Brief Webers an Gottfried Weber vom 12. Oktober 1810.

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