Aufführungsbericht New Orleans: Der Freischütz am 20. oder 21. März 1826

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Den 19. März […] | […] Erst gegen 11 Uhr Abends fuhren wir […] wieder nach New-Orleans.

Im amerikanischen Theater wurde der Freischütz unter dem Namen the black huntsman of Bohemia* aufgeführt. Dieses so allgemein bekannte und beliebte Stück, das mich auch in Amerika wie ein böser Geist verfolgte, weil fast in allen Gesellschaften einzelne Stücke aus demselben gesungen und gespielt wurden, hatte ich noch niemals gesehen. Ich ging also ins Theater, um doch nicht länger hinter der Zeit zurückzubleiben. Das Orchester aber war sehr schwach und schlecht besetzt; fast keiner der Schau|spieler konnte singen; man sagte, die schönsten Musikstücke wären entweder verkürzt, oder ganz ausgelassen worden. Die Decorationen hingegen waren ziemlich gut. Die Logen und Gallerieen fand ich stark besetzt. Im Parterre waren nur wenige Zuschauer, und diese bestanden aus Matrosen und Bauern aus Kentucky, die sich’s auf den Bänken ganz bequem machten, und während der schönsten Musikstücke Nüsse knackten: ein Gebrauch, den ich übrigens in fast allen englischen Theatern gesehen habe, und den auch meine tabackkauenden Nachbarn in der Loge nicht versäumten. Das Theater ist neu gebauet, und nicht ohne Geschmack eingerichtet. Es enthält, ausser dem Parterre und Parquet, 3 Gallerien, wie das französische Theater; die Logen sind nur durch niedrige Balustraden getrennt, so dass sie sich wie ein Balkon ausnehmen; die zweite Gallerie ist für die farbigen Zuschauer bestimmt – unter welchen ich jedoch keine einzige Frau sah – und in die obere Gallerie geht der mob und die öffentlichen Damen. Der Saal ist durch Gas erleuchtet und hat einen sehr geschmackvollen Kronleuchter. Ich blieb nur eine kurze Zeit.

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