Georg August von Griesinger an Carl August Böttiger in Dresden
Wien, Samstag, 4. September 1824

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Verehrtester Freund,

Bei Steinbüchl habe ich Ihren Brief abgegeben, fand ihn aber nicht zu Hause. Das Erste Heft von den neuen polit. Annalen habe ich gelesen. Es weht ein beßerer Geist darin als zur Zeit wo Murrhard Redakteur war. Holbein kenne ich nicht persönlich; er soll sich von der Regie des Prager Theaters ehrenvoll zurükgezogen haben. Ich hoffe daß Weber die Einladung nach London nicht ausschlagen wird. Mit seinem Freischüz hat er es getroffen; der gefällt überall, und auf diesem Pfade kann er noch viel Ruhm und Geld erndten. Die hiesigen Italiener haben in den Nozze di Figaro bewiesen, was sie auch in der Mozartschen Musik leisten können*. So ist diese Oper noch auf keinem deutschen Theater gehört worden. Barbaja ist jezt hier, und es wird sich nun bald zeigen, ob ihm Bedingungen bewilliget werden, unter denen er das Theater behalten kann. Man giebt ihm hier das Zeugniß, daß er Wort gehalten, und mehr geleistet hat, als irgend ein Regisseur vor ihm. […]

Vale faveque!
Gr.

Apparat

Zusammenfassung

Hofft, dass Weber die Einladung nach England annimmt; Loblied auf die italienische Oper; gute Chancen für Barbaja, dessen Leistung anerkannt wird; Mitteilungen aus seinem beruflichen Umfeld

Incipit

Bei Steinbüchl habe ich Ihren Brief abgegeben

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Frieder Sondermann; Eveline Bartlitz

Überlieferung

  • Textzeuge: Dresden (D), Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Handschriftenabteilung (D-Dl)
    Signatur: Mscr. Dresd. h 37:4, Bd. 64, Nr. 220

    Quellenbeschreibung

    • 2 Bl. (2 b. S.)

    Einzelstellenerläuterung

    • „… der Mozartschen Musik leisten können“Mozarts Oper war am 28. August 1824 im Kärntnertortheater erstmals wieder in italienischer Sprache gegeben worden; es sangen D. Donzelli (Conte Almaviva), Girolama Dardanelli (Contessa Almaviva), J. Fodor (Susanna), L. Lablache (Figaro), C. Unger (Cherubino), K. Vogel (Marcellina), A. Ambrogi (Bartolo), G. Ciccimarra (Basilio), J. Rauscher (Don Curzio), C. Teimer (Barbarina) und Nicola Bassi (Antonio).

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