Carl Maria von Weber an Georg Friedrich Engelhard Wehrstedt in Braunschweig
Dresden, Sonntag, 17. November 1822
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Kontext
Absolute Chronologie
Vorausgehend
- 1822-11-17: an Schlesinger
- 1822-11-16: von Brandt
Folgend
- 1822-11-18: an Peters
- 1822-11-21: von Chézy
Korrespondenzstelle
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- 1823-11-23: an Wehrstedt
habe die Ehre zu erwiedern daß ich noch nicht mit Bestimtheit sagen kann ob meine Euryanthe diesen Winter noch in Szene geht oder nicht*.
Sie ist zunächst für Wien bestimmt, und muß dort zuerst gegeben werden.
Die Besezzung besteht aus 2 Sopran*, 2 Tenöre, 2 Bäßen. und wird für jede bedeutende Bühne möglich sein.
Ich ergreiffe diese Gelegenheit Ihnen auszusprechen wie viel rühmliches ich von Ihrer Darstellung im Freysch. gehört habe*, welche gewiß ein Haupthebel des freundlichen Beyfalles der Oper ist; und habe die Ehre mich mit aller Achtung zu nennen
Apparat
Zusammenfassung
Aufführung der Euryanthe zuerst in Wien, Termin noch unklar, gibt Sängerbesetzung an, dankt für Freischütz-Aufführung
Incipit
„Habe die Ehre zu erwiedern“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung
-
Textzeuge: Braunschweig (D), Braunschweigisches Landesmuseum, Bibliothek (D-BSbl)
Signatur: LMB 16970Quellenbeschreibung
- 1 DBl. (2 b. S. einschl. Adr.)
- Papiersiegelrest; Papierausriss in Bl. 2, Knickkanten auf den leeren Seiten durch Überklebung mit Papierstreifen stabilisiert
- PSt: a) „DRESDEN | 18. Nov. 22“; b) Rundstempel „NOV | 22“
- zusätzlich ovaler Stempel „Stein-| acker“
- Postvermerke auf der Adressenseite („80.| 62“)
Dazugehörige Textwiedergaben
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300 Jahre Theater in Braunschweig, Braunschweig 1990, S. 348
Einzelstellenerläuterung
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„… in Szene geht oder nicht“Wehrstedt hatte möglicherweise in der Hoffnung angefragt, die Braunschweiger Einstudierung des Werks zu seinem Benefiz geben zu lassen, allerdings kam die dortige Erstaufführung der Euryanthe erst am 25. Oktober 1837 zustande (zum Benefiz des Tenors Friedrich Schmezer, der den Adolar sang). Die Korrespondenz mit Friedrich Wehrstedt ist im Tagebuch nicht dokumentiert; auffällig ist allerdings, dass Weber am 17. November 1822 im Tagebuch den Erhalt eines Briefes von Friedrich Woltereck und ein Antwortschreiben an diesen festhielt (beide nicht überliefert). Es ist denkbar, dass er nur versehentlich „Wolterek“ anstelle von Wehrstedt notierte.
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„… Besezzung besteht aus 2 Sopran“Tatsächlich sind drei Soprane gefordert: Euryanthe, Eglantine und Bertha.
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„… im Freysch . gehört habe“Wehrstedt sang am Nationaltheater in Braunschweig den Caspar; vgl. den Bericht zur Erstaufführung (17. Januar 1822).