Samstag, 6. September 1817
Dresden
d: 6t
Brief von Lina No 1. oder 88 erhalten.
Klavierstimmer
um 11 Uhr Pr.‡ von den Leidenschaften* bei mir.
Mittag im Engel.
mit
Pr: Zizius und H: v: Schweizer, pp zu
Buschmann.
Kiste von Mainz
bekommen*. Fracht
Hertragen und Fracht Visitator
Medizin
Oblaten
eine Küchen-Bank
eine Bürste
Besen
Bartwisch
Feuer Zeug
BlechSchaufel
Großer WaßerKrug
Küchen Leuchter
Seitenumbruch
Ein Topf
Stahl und Stein
Lichtpuzze
Große Schüßel
den Schlüßel zu Hintertreppe
Dekkel auf den Krug
Raum* und Semel pp
Blecherne Stürzen
Porto
im Ausrathen verlohren
Abends Medea gut. Benefice der M. Schröder*. die dann abreiste.
Apparat
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Dagmar Beck
- Kommentar
- Dagmar Beck; Frank Ziegler
Überlieferung
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Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (D-B)
Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 1Provenienz
- Umwandlung der Dauerleihgabe in eine Schenkung durch Hans-Jürgen Freiherr von Weber am 15. November 1986
- bis 1986 in Familienbesitz (seit 1956 bereits als Dauerleihgabe in der Berliner Staatsbibliothek)
Einzelstellenerläuterung
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„Pr.“Abk. von „Probe“.
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„… Pr. Probe von den Leidenschaften“Musik zu mimisch-plastischen Darstellungen der S. Schröder, komponiert von Ignaz Xaver von Seyfried; vgl. den Bericht in der Abend-Zeitung vom 20. September 1817.
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„… Kiste von Mainz bekommen“Bücher, Musikalien und Familienporträts, die Weber 1810 als Schuldpfand in Stuttgart hatte zurücklassen müssen, lagerten seit August 1813 bei Gottfried Weber zunächst in Mannheim, dann in Mainz; vgl. Gottfried Webers Brief an den Stuttgarter Stadtschreiber Klüpfel vom 16. August 1813. Nach seiner Anstellung als Hofkapellmeister ließ sie Weber sich nach Dresden schicken; vgl. seinen Brief an Gottfried Weber vom 21. Juli 1817. Vgl. auch Webers Reaktion im Brief an C. Brandt vom 8. September 1817.
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„… Raum“gemeint: Rahm.
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„… gut. Benefice der M. Schröder“Zur Aufführung im Morettischen Hoftheater (in der Stadt) mit S. Schröder in der Titelpartie des Melodrams (letzte Gastrolle) vgl. den Bericht in der Abend-Zeitung vom 20. September 1817. Außerdem standen Das Rätsel sowie „Mimische Darstellungen“ von S. Schröder („Agripina mit dem Aschenkrug“ sowie „12. Gemüthsbewegungen“) mit Musik von I. X. von Seyfried (geleitet von Weber) auf dem Programm. In Bendas Melodram wirkten außerdem H. Christ (Hofmeisterin), F. Kanow (Jason), W. Schubert (Kreusa) sowie M. Bösenberg und F. Zucker (Söhne von Medea und Jason) mit.