Franz Anton von Weber an Johann Wolfgang von Goethe in Weimar
Rudolstadt, Freitag, 5. September 1794

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An

Des Herrn Geheimen Rath

von Göthe

Excellenz

in

Weimar

Euer Excellenz

Bin gemüßigt die unterthänige Anzeige zu machen; wie es uns sehr empfindlich fällt, nicht länger bey hiesiger Bühne verbleiben zu können, da seit unserer Abwesenheit so unendlich viel Unordnungen und Sachen vorgegangen, die nicht wohl verstatten, uns länger dabey aufzuhalten*. en detaille zu gehen, ist unsere Sache nicht, und würde Euer Excellenz nur zu sehr ermüden; auch sind die Kosten zu groß, die uns die Reisen diesen Sommer veranlaßt haben*. Euer Excellenz würden uns dahero eine vorzügliche Gnade erzeigen, wen wir so gleich abreisen könnten, wo nicht, doch binnen 6 Wochen a dato nach gewöhnlicher Theater Sitte, so sich den 18t octobris a: c: beendet. mit schuldigster Hochachtung harrendt

Euer Excellenz pp
unterthänigster Diener
von Weber

Apparat

Zusammenfassung

Entlassungsgesuch für seine Frau an der Weimarer Bühne für sofort oder binnen 6 Wochen

Incipit

Euer Excellenz Bin gemüßigt die unterthänige

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Frank Ziegler

Überlieferung

  • Textzeuge: Weimar (D), Landesarchiv Thüringen - Hauptstaatsarchiv Weimar (D-WRl)
    Signatur: A 10000, Bl. 42f.

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (2 b. S. einschl. Adr.)
    • PSt: v. Rudolstadt.

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Geiser, Samuel: Goethe und die Mutter Carl Maria von Webers, in: Schweizerische Musikzeitung 97.Jg. (1957), S. 178f.
    • Geiser, Samuel: Die Brille Schopenhauers und andere Kuriositäten aus dem Leben bedeutender Menschen, Zürich 1975, S. 16f.
    • Abb. bei Rocholl 1999, S. 52

    Einzelstellenerläuterung

    • „… verstatten, uns länger dabey aufzuhalten“Diese Andeutung bezieht sich möglicherweise auf disziplinarische Verfehlungen im Ensemble wie etwa die kurz zuvor in Rudolstadt vorgefallenen Handgreiflichkeiten zwischen dem Theaterschneider Wenzel Joseph Schütz und dem Schauspieler Christian Herrmann Benda; vgl. Weberiana 15, S. 37f.
    • „… Reisen diesen Sommer veranlaßt haben“Nach ihren Debüts in Weimar (16./18. Juni 1794) reiste Genovefa von Weber mit der Weimarer Hoftheatergesellschaft zu Aufführungen nach Lauchstädt (Vorstellungen 22. Juni bis 10. August), Rudolstadt (18. August bis 10. September) sowie Erfurt (14. September bis 5. Oktober); vgl. Theaterzettel.
    • a: c:Abk. von „anni currentis“.

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