Aufführungsbesprechung Dresden, Hoftheater: 29. März bis 2. April 1818

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Am 29. März. Die Ahnfrau.

Am 30. März. Das wilde Heer, und Die unterbrochene Whistparthie. Im ersten Stücke bewies Hr. Heine, als Silberling, daß er für eine gewisse Gattung von komischen Rollen vieles Talent besitzt, und alle Aufmunterung darin verdient ; im zweiten erfreuten besonders Hr. Kanow mit ehrlicher biederherziger Naivetät, und Hr. Burmeister in der gutgehaltenen Maske des ängstlich-gutmüthigen alten Skarabäus.

Am 31. März. Das Waisenhaus.

Am 1. April. La testa di Bronzo.

Am 2. April. Zum erstenmale: Der Schiffscapitain; Lustspiel in 1 Akt, nach dem Französ. des Théaulon, vom Freih. von Biedenfeldt.

Eine recht artige kleine Intrigue zwischen zwei hübschen Schwestern und dem ihnen bestimmten Bräutigam, den keine will, weil sie ihn für einen rohen Menschen hält, und dann doch jede gern möchte, als er unter falschem Namen erscheint, nebst endlicher Entpuppung des vermeinten Seelöwen. Ich verrathe nicht mehr, um dem leichten Schmetterlinge den Flügelstaub nicht abzustreifen. Die Uebersetzung ist fließend und der deutschen Bühne angeeignet. Ob nicht der netten Kleinigkeit ein metrisches Gewand noch besser gestanden hätte? möchte ich wohl fragen. Der gewandte Bearbeiter hätte dies ja leicht gekonnt. Die Darstellenden waren: Mad. Schirmer, Dem. Julie Zucker und Hr. Kanow; sie gaben ihre Rollen mit Lust und Fleiß. Sehr belustigend war die Scene, wo sich die beiden Mädchen im Accompagnement überbieten, vor allem aber gelungen von der ersten und dem letzten der Auftritt, wo der Liebhaber als grotesker Seemann erscheint, das Pistol auf den Spiegel abfeuern will, hinter dem Emilie steht, diese nach und nach zur Achtung für sich bewegt und endlich die rauhe Maske ablegt. Das Publikum bezeigte lauten Beifall.

Apparat

Zusammenfassung

Aufführungsbesprechung Dresden, Hoftheater: 29. März bis 2. April 1818, dabei besonders über „Der Schiffscapitain“ von Biedenfeldt.

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Albrecht, Christoph; Fukerider, Andreas

Überlieferung

  • Textzeuge: Abend-Zeitung, Jg. 2, Nr. 92 (18. April 1818), Bl. 2v

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