Aufführungsbesprechungen Prag, März 1815

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Korrespondenz-Nachrichten.

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Prag, März.

Unter den zahllosen musikalischen und deklamatorischen Akademien, deren uns jede Woche der Fasten und selbst schon des Karnevals zwey bis drey darbrachte, zeichneten sich vorzüglich jene des Hrn. Hermstädt und des hinterlassenen Sohnes des ehemaligen würdigen Professors der Geschichte an der hiesigen Universität Karl Maria v. Bocklet, aus. Der erste ließ aus eine außerordentliche Kraft und Reinheit des Tones, verbunden mit dem kunstgerechtesten Vortrage, bewundern. Die Prager Zeitung macht die Bemerkung: „daß er die großen Sänger unsrer Zeit mit Nachdenken gehört, und den ganzen Zauber des Gesanges im hohen Styl auf sein Instrument übergetragen habe, so daß man ihn mit Recht einen seelenvollen und geistreichen musikalischen Deklamator nennen könne.“ Auf die Aufforderung einer großen Anzahl von Kunstfreunden veranstaltete Hrn. Hermstädt ein zweytes Konzert, welches das erste noch übertraf. Einen noch erfreulichern Genuß gewährte uns der 13jährige Knabe, Karl Maria v. Bocklet, der mit Geist und Anstand eines Mannes sein reiches frühzeitig ausgebildetes Talent auf dem Pianoforte und der Violine ent¦faltete. Auf dem letzten Instrument haben wir ihn schon vor zwey Jahren gehört, und müssen gestehen daß seine Fortschritte seit jener Zeit sehr groß sind, aber noch weit glänzender ist sein Violin-Spiel, auf welchem er, wenn er so vorwärts schreitet, wie er begonnen hat, in wenigen Jahren unter die Meister gezählt werden muß. Die HH Fürstenau, Vater und Sohn, (zumal der Letztere) fanden vielen doch nicht ungetheilten, Beyfall. Weniger Glück machte Hr. Dotzauer auf dem Violonzelle, und Hr. Mühlenfeld auf der Violine; das Pianoforte-Spiel des Letztern fand gerechten Beyfall.

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Editorial

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Übertragung
Mo, Ran

Tradition

  • Text Source: Morgenblatt für gebildete Stände, Jg. 9, Nr. 92 (18. April 1815), pp. 367–368

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