Adolph Martin Schlesinger to Heinrich Albert Probst in Leipzig
Berlin, Monday, November 29, 1830

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Erst jetzt kommt mir Webers Son op 24: a 3 g zu Gesicht die Sie vierhändig herausgegeben haben*. Da dies ein großer Eingriff in mein Eigenthumsrecht ist, werden Sie, der Sie gewohnt sind alles aus einem andern Gesichtspunkte zu betrachten, dennoch einsehen.

Sie sind wahrlich der Einzige, der sich stets alles Mögliche erlaubt, was nicht buchstäblich durch das Gesetz verboten ist. Können Sie mir wohl einen Fall aufweisen, wo ich mir das Geringste dieser Art gegen Sie erlaubt habe.

Ich ersuche Sie hiermit mir anzuzeigen, ob Sie die Platten dieser Arrangements vernichten und solche aus Ihrem Cataloge streichen wollen, ich würde andernfalls meine Maasregeln nehmen müssen.

So streng ich auch in Erfüllung der von mir nicht unterschriebenen ConventionalAkte bin, so werde ich dennoch nie § 5 derselben genehmigen. Dieser § kann nur auf solche Artikel angewendet werden, welche man als Reciproca den Handel solcher Länder nachgedrukt hat, wo der Nachdruck gesetzlich erlaubt ist.

Glauben Sie mir, strenge gegen sich selbst in seinen Handlungen zu sein, führt zu bessern Resultaten, als sich Alles zu erlauben. Ich sehe Ihrer Antwort auf Obiges und meine Letztern entgegen, und wünsche daß alle Mishelligkeiten zwischen uns aufhören und beseitigt werden mögen.

Editorial

Summary

hat erst jetzt vom Nachdruck der 1. Klaviersonate in 4hdg. Fassung erfahren; ersucht ihn um Mitteilung, ob er die Platten dieses Arrangements vernichte, sonst müsse er gegen ihn öffentlich vorgehen

Incipit

Erst jetzt kommt mir Webers Son op 24: a 3 g zu Gesicht

Responsibilities

Übertragung
Veit, Joachim

Tradition

  • Text Source: Draft: Erzhausen (D), Archiv des Verlags Robert Lienau (D-ERZrl)
    Shelf mark: Kopierbuch Schlesinger 1826–1833, S. 501

Text Constitution

  • “Reciproca”uncertain transcription
  • “Handel”uncertain transcription

Commentary

  • “… die Sie vierhändig herausgegeben haben”Arrangement der Sonate für Klavier zu vier Händen von F. Mockwitz; bei Probst (VN: 283) bereits Ende 1826 erschienen.

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