Carl Maria von Weber an Friedrich Anton Freiherr von Venningen in Mannheim
Mannheim, Freitag, 23. März 1810

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Euer Excellenz statte ich meinen unterthänigsten Dank für die gütigst ertheilte Erlaubniß ab und unterstehe mich zugleich Ew. Exellenz vorzustellen, daß wegen Mangel des Orchesters ich nicht im Stande war, mein Concert diese Woche zu geben. Das Liebhaber Concert wird durch das meinige gar nicht gestört, da diese Herren nur noch 3 Concerte zu geben haben, wovon eines auf den Palmsonntag, das zweite auf den Ostermontag bestimmt ist, und für das dritte noch die ganze Zeit bis Ostern* vorhanden ist. Ich schmeichle mir also, daß wenn diese Herren die Güte haben, mir künftigen Freytag abzutreten, Ew: Exellenz gewiß die Gnade haben werden, mir Ihre gütige Beystimmung nicht zu versagen.*

Auch wage ich es, Ew. Exellenz für das hiesige Hof Theater meine kürzlich vollendete Oper Silvana anzutragen und sie hiebey Ew. Exellenz zur Durchsicht zuzusenden. Ich schmeichle mir, daß meine Arbeit, die sich des ausgezeichneten Beyfalls eines Voglers, Danzi* &c. erfreute, auch vor dem anerkannten Kenner Auge Ew: Exellenz Beyfall finden wird, denn nur der wahre Kenner kann den Künstler ganz faßen und verstehn. Das Finale des ersten Akts, welches ich in meinem Concert aufgeführt habe, gefiel allgemein,* und die ganze Oper hat den Vorzug, mit großem Pomp und doch ohne Kosten aufgeführt werden zu können. Das Sujet ist anziehend und wird gewiß die Oper zu einem Kaßen Stüke machen. Das Verlangen, meine geringe Arbeit von dem hiesigen vortrefflichen Personale aufgeführt zu wißen und dadurch meinen Ruf verbreiteter zu sehen, bestimmt mich, von dem gewöhnlichen Preise abzugehen und sie Ew: Exellenz für den sehr mäßigen von 8 Carolin* anzubieten.*

Ich bin im Voraus überzeugt, daß Ew. Exellenz einen strebenden Künstler auf der Bahn der Kunst zu unterstüzen nicht versagen* werden und verharre W.

Editorial

Summary

betrifft Genehmigung seines Konzertes in Mannheim; bietet Silvana zur Aufführung in Mannheim an

Incipit

Euer Excellenz statte ich meinen unterthänigsten Dank für die

General Remark

Laut Tagebuch wurde der Brief am 24. März geschrieben.

Responsibilities

Übertragung
Joachim Veit

Tradition in 2 Text Sources

  • 1. Text Source: verschollen

    Provenance

    • 1924: Theaterarchiv Mannheim (Fasz. N III, 1, Nr. 4)

    Corresponding sources

    • Walter, Friedrich: “Karl Maria von Weber in Mannheim und Heidelberg 1810 und sein Freundeskreis”, in: Mannheimer Geschichtsblätter Jg. 25 (1924), Sp. 42–43
  • 2. Text Source: Walter, Friedrich: Archiv und Bibliothek des Grossh. Hof- und Nationaltheaters in Mannheim 1799–1839. Bd. I: Das Theater-Archiv, Leipzig 1899, S. 456–457

    Commentary

    • “Ostern”Ostern fiel 1810 auf den 22. April (Ostersonntag).
    • “Euer Excellenz statte … nicht zu versagen.”Das erste Konzert am 9. März hatte ebenfalls an einem Freitag stattgefunden, das zweite fand dann am Mittwoch, den 28. März 1810 im kleinen Saal des Theaters statt. Es ist am selben Tag in der Rheinischen Correspondenz angekündigt.
    • “des ausgezeichneten Beyfalls … Voglers , Danzi”Von der Hand Franz Danzis ist eine entsprechende (undatierte) Empfehlung erhalten, die aber vermutlich für Stuttgart bestimmt war. Zu Voglers Urteil gl. Webers Tagebuchnotiz vom 6. April 1810.
    • “Das Finale des … habe, gefiel allgemein,”Vgl. Bericht in der Rheinischen Correspondenz.
    • “8 Carolin”= 88 fl.
    • “Das Verlangen, meine … 8 Carolin anzubieten.”Vgl. Antwortbrief Vennigens vom 26. März 1810.
    • “… Kunst zu unterstüzen nicht versagen”Das erste Konzert am 9. März hatte ebenfalls an einem Freitag stattgefunden, das zweite fand dann am Mittwoch, den 28. März 1810 im kleinen Saal des Theaters statt. Es ist am selben Tag in der Rheinischen Correspondenz angekündigt.

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