Carl Maria von Weber an Ignaz Xaver Ritter von Seyfried in Wien
Dresden, Montag, 29. Dezember 1823

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S: Hochwohlgebohren

dem Herrn Ritter von Seyfried.

Erstem Kapellmeister, und Opern-

-Direktor des K: K: pr: Theaters

an der Wien

zu

Wien.

Hochwohlgebohrner Herr!
Hochgeehrtester Freund und College.

Ihr Ahasverus wird baldigst auf unserer Bühne erscheinen, und die Königl: Direktion Ihnen daßelbe Honorar, wie für den Richard Löwenherz übermachen*.

Erlauben Sie mir nun eine mir von meiner wahren Achtung und Freundschaft für Sie diktirte Frage, um deren Geheimhaltung, und offenherzige Beantwortung ich Sie ergebenst bitte.      Könnten Sie sich entschließen Wien mit Dresden zu vertauschen? und wie würde sich dieß in pekuniärer Hinsicht gestalten?

Es kann der Fall hier eintreten daß unser KapellPersonale vermehrt wird*, und es ist mir natürlich nicht gleichgültig wen ich als Collegen begrüßen muß.

Verzeihen Sie meinen überhäuften Geschäften diese Kürze, empfehlen Sie mich bestens Ihrem geehrten Herrn Bruder, und glauben Sie stets voll der aufrichtigsten Achtung und Freundschaft Ihren ergebenen Freund
CMvWeber.

Editorial

Summary

sein Ahasverus werde bald gegeben und dafür das gleiche Honorar wie bei Richard Löwenherz gezahlt; unter dem Siegel der Verschwiegenheit fragt Weber, ob S. eventuell eine Stellung in Dresden annehmen würde, wo einige Veränderungen zu erwarten seien

Incipit

Ihr Ahasverus wird baldigst auf unserer Bühne

Responsibilities

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Tradition

  • Text Source: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Shelf mark: Weberiana Cl. II A f 1, 11

    Physical Description

    • 1 DBl. (2 b. S. einschl. Adr.)
    • PSt: DRESDEN | 30. Dez. [23]
    • Siegelrest

Text Constitution

  • 9t“8t” overwritten with “9t

Commentary

  • “… für den Richard Löwenherz übermachen”Seyfried hatte die Musik zu Grétrys Oper bereits 1810 für das Theater an der Wien neu bearbeitet.
  • “… daß unser KapellPersonale vermehrt wird”Nachdem Gänsbacher signalisiert hatte, seine Berufung nach Dresden zugunsten eines Wechsels nach Wien nicht anzunehmenT, wollte Weber Seyfried als neuen Kollegen gewinnen; vgl. dazu auch seine Briefe an Gänsbacher vom 12. März 1824 bzw. an Seyfried vom 6. April 1824.

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