Johann Gottfried Wohlbrück to Friedrich Ludwig Schmidt in Hamburg
München, Sunday, August 20, 1815

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Herzlichen Dank, mein verehrter Freund! für Ihre schnelle Beantwortung meiner Zuschrift v. 20. v. M. In meinen Sachen habe ich noch immer kein Nachricht. Herrn Herzfelds Zuschrift habe ich bis jezt vergebens erwartet und so erlauben Sie mir nun Ihnen einiges über meinen Wunsch im November als Gast auf Ihrer Bühne erscheinen zu dürfen, vorzutragen. Sie haben zwar ganz Recht in den Wintermonaten Gäste nicht so willkommen zu heissen als im Sommer, aber wenn Sie mich an den Tagen in der Woche auftreten lassen, wo in der Regel das Publikum ihre Vorstellungen weniger besucht, das war sonst Dienstags und Freitags, so zieht die Neugier einen alten Bekannten zu sehen, der unter der Zeit seiner Abwesenheit nicht an Ruf verlohren hat, wohl so viel Zuschauer mehr herbey, wie sie für ein Honorar […] zu halten. […] die Künstler Opitz, […], Gned, […], u. a. während der Wintertage in Hamburg auftraten; es sollte die Direction nicht weniger Rücksicht auf einen Schauspieler nehmen, der durch 7 Jahre ihrem Theater […] seinen Kräften zu mühen strebte. – Das in Hamburg nicht gut zu […], ist wohl sehr […]. Die Stadt zu besuchen, ohne Ihr Theater zu betreten wird auch in ein unangenehmes Verhältnis versetzen und den Besuch ganz aufzugeben, zu dem ich vielleicht zum ersten mal in meinem Leben Gelegenheit habe, würde mir sehr wehe thun. Ich bitte Sie herzlich überlegen sie das wohlwollend mit ihrem Herrn Collegen und ich denke es soll ein freundliches Resultat für mich daraus hervorgehen. Die Theater Direction

[…] Hier lege ich Ihnen eine Cantate bey die ich für den Tonkünstler Carl Maria v Weber gedichtet habe und mit deren Composition er jetzt beschäftigt ist. Es liegt diesem genialen Mann darin, sein Unternehmen so bekannt als möglich zu machen, in Hamburg hat er keine Bekanntschaft, daher bitte ich Sie untenstehende Annonce in die Hamburger Zeitung einrücken zu lassen. Den Betrag Ihrer Auslage dafür werde ich Ihnen mit herzlichem Dank entrichten.+ – Sollte Ihnen mein Gedicht gefallen so würde es mir recht angenehm seyn, wenn Sie jener Annonce auch in Ihren Orient einrücken ließen und derselben auch derselben auch zusetzen: Der Text der Cantate ist von Wohlbrück Hofschauspieler in München gedichtet. hier zur Probe ein […] aus derselben: (dazu könnte meines Erachtens der Kriegerchor „Den Kampf erneut gegen den Feind“ und das darauf folgende Recitatif dienen). Ich glaube der Orient nimmt so etwas gern an. Ihre Güte verzeiht mir gewiß die Beschwerde die ich Ihnen mache.

Und nun leben Sie wohl, mein theurer Freund! im Kreise der lieben Ihrigen. Empfehlen Sie mich Herrn Herzfeld bestens und erhalten sie ein Andenken Ihrem
herzlich ergebenen Freund
GWohlbrück.

Unterm 24t v. M habe ich Herrn Costenoble einen Brief zugeschickt. Möchten Sie ihn wohl mit einem Gruß von mir fragen, ob er ihn richtig erhalten hat. GW.

[am unteren Rand von 1r:] + Ich habe die Composition einer Cantate, unter dem Titel: „Kampf und Sieg, Cantate zur Feyer der Vernichtung des Feindes im Jahre 1815.“ unternommen und mache dies zur Vermeidung unangenehmen Zusammentreffens öffentlich bekannt.

Carl Maria von Weber
Direktor der Oper in Prag.

Editorial

Summary

dankt für Brief, hat Herzfelds Antwort vergebens erwartet u. bittet um Fürsprache bei dem Wunsch in Hamburg Gastrollen zu geben; (u.a.m.) legt ihm den Text seiner Kampf und Sieg-Kantate bei, die Weber komponiere und bittet Webers Anzeigen-Text zu annoncieren; falls ihm der Text zusage, bittet er um eine weitere Annonce mit Auszug aus dem Text und Hinweis auf den Dichter

Incipit

Herzlichen Dank, mein verehrter Freund! für Ihre schnelle Beantwortung

Responsibilities

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Tradition

  • Text Source: Hamburg (D), Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky (D-Hs)
    Shelf mark: Nachlass Fr. L. Schmidt, Bl. 547

    Physical Description

    • 1 Bl. (2 b. S. o. Adr.)

Text Constitution

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