Vinzenz Lachner an Max Maria von Weber in Dresden
Mittwoch, 7. April 1852

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[…] Es hängt bei der Composition einer Oper außerordentlich viel von der Wahl des Libretto ab und hat vielleicht ihr Herr Vater die Composition der Oper absichtlich nicht vollendet, weil das Libretto ihm nicht convenirte; daher bitte ich Sie, mir das Buch der Oper gefälligst zur Durchsicht zu schicken. Zugleich wäre es höchst erwünscht zu wissen, was an der Oper bereits componirt ist, ob die vorhandenen Brouillons zusammenhängen, ob sie bereits instrumentirt oder ob es vielleicht nur Skizzen sind. Nach Ihrem geehrten Schreiben zu schließen, scheint es sich mehr darum zu handeln, die Oper zum größten Theil erst neu zu componiren und ihr mit Benützung der vorhandenen Fragmente, soweit dies der Nachahmung möglich, den Stil des großen Verstorbenen anzupassen, – als eine großentheils vollendete Oper durch Ausfüllung einiger Lücken und Ordnung des Ganzen zur Aufführung herzustellen. Für den ersten Fall dürfte sich nicht leicht ein Componist finden, denn er wäre in dem Falle, eine Oper zum großen oder größeren Theile neu zu componiren, ohne ein eigentliches Recht der Autorschaft daran zu erwerben. Ein Anderes ist’s, wenn der Nachlaß dieser Oper sich über die Hauptkatastrophen des Libretto erstreckt und die Zeichnung der hervorstechenden Charaktere wenigstens genau angedeutet, wenn auch nicht vollständig ausgeführt ist. Sie werden mich sehr verbinden, wenn Sie mir gefälligst außer dem Buche der Oper auch den Umfang der Fragmente mittheilen wollten etc. […]

Editorial

Summary

bittet Max Maria von Weber, der bei Lachner dessen Interesse an der Vollendung des Opern-Fragments Die drei Pintos erfragt hatte, um Übersendung des Textbuches und Informationen zu dem bereits komponierten Material

Responsibilities

Übertragung
Eveline Bartlitz

Tradition

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