Franz Carl Hiemer an Carl Maria von Weber in Stuttgart
Stuttgart, Dienstag, 6. Juni 1809

Zurück

Zeige Markierungen im Text

Absolute Chronologie

Vorausgehend

Folgend


Korrespondenzstelle

Vorausgehend

Folgend

Herr Hofrat Lehr hat mir Ihre freundschaftliche Donnerwetter wegen meiner Saumsal richtig über den Hals geschikt, wofür hiemit quittire.       Nun ein Vorschlag zur Güte.       Können Sie sich entschließen, nächsten Samstag sich nach Stuttgart zu bemühen, so sollen Sie Arbeit die Hüll’ und Fülle antreffen und in Empfang nehmen. Sie werden sagen, ich könnte Ihnen meine Verse zuschikken; Sie haben recht, und ich bin wirklich verlegen, um Ihnen den wahren Beweggrund delikat genug vorzulegen. Also gerade aus, und nicht delikat. Herr Minister v. Mandelslohe wünschte schon längst Ihre intereßante musikalische Bekanntschaft zu | machen, und damit glaubt derselbe die Erfüllung eines andern Wunsches in Verbindung setzen zu können; nehmlich Abeilles kleines Kükchen zu hören.* Der Herr Minister hat mich daher beauftragt, an Sie zu schreiben uind Sie zu bitten, ihm Samstag Abends in seinem Hause die Ehre Ihrer Gesellschaft zu schenken wo Sie, außer H: Abeille, die H: H: Danzy, Krebs, Berger und meine Wenigkeit finden werden. Sollten Sie nicht abkommen können, so laßen Sie michs mit einigen Zeilen wißen damit ich den H: Minister davon benachrichtigen kann, lieb wär’ mir’s aber, | wenn Sie mir, wie Jupiter Olympius, ein freundliches Ja zunikkten.

Mit ausgezeichneter Verehrung und
FreundschaftHiemer.

Apparat

Zusammenfassung

schlägt vor, Weber solle sich neue Arbeit (zum Silvana-Libretto) in Stuttgart selbst abholen und dabei der Aufführung eines neuen Werks von Abeille im Hause des Ministers v. Mandelsloh beiwohnen, der ihn gerne kennenlernen möchte

Incipit

Herr Hofrath Lehr hat mir Ihre freundschaftliche Donnerwetter

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. V (Mappe I A), Abt. 2, Nr. 11

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (3 b. S. o. Adr.)
    • am oberen Blattrand 1r von F. W. Jähns: „Handschrift des Dichters Hiemer. Brief an C. M. v. Weber, dem er den Text zur Oper Abu-Hassan lieferte. | Siehe C. M. v. Weber’s Schriften über ihn.“

    Einzelstellenerläuterung

    • „… Abeilles kleines Kükchen zu hören.“Damit ist das einaktige Singspiel Peter und Ännchen von Abeille gemeint, das am 29. September 1809 in Ludwigsburg uraufgeführt wurde.

      XML

      Wenn Ihnen auf dieser Seite ein Fehler oder eine Ungenauigkeit aufgefallen ist,
      so bitten wir um eine kurze Nachricht an bugs [@] weber-gesamtausgabe.de.