Aufführungsbesprechung Frankfurt am Main: „Silvana“ von Carl Maria von Weber am 26. September 1810

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Frankfurt am Main, 29. Sept.

Am 26ten dieses Monats fand die erste Wiederholung der Oper Silvana statt, zur großen Freude aller Musikliebhaber, und, man darf wol sagen, des ganzen Publikum, denn das Haus war voll, und die meisten Musikstücke wurden lebhaft applaudirt. – Dlle. Lang, die HH. Berthold und Murhard versöhnten, durch wahrhaft vortreffliches Spiel und Gesang, alle diejenigen, welche bey der ersten Vorstellung sich über das Beklommene und Unsichere in ihrem Spiele beklagt hatten. – Ganz besondere Erwähnung verdient indes Mlle. Brandt, welche die Silvana wo möglich noch anmuthiger und ausdrucksvoller als das Erstemal darstellte, und in dieser Rolle ein höchst schätzbares mimisches Talent entfaltete. Auch das Orchester übertraf sich selbst durch die Präcision und Energie, mit der es auch die schwierigsten Stellen exekutirte. Auch war heute überall bey weitem mehr Aufmerksamkeit und Leben in der ganzen Darstellung als das vorigemal, und das Ganze machte daher noch einen weit vortheilhaften Eindruck auf das Publikum.

Großen und verdienten Beifall erhielten besonders die Musikstücke, welche das Vorigemal ausgefallen werden mußten*, und die wiederum das große Genie des Compositeurs auf das Erfreulichste beurkundeten.

Apparat

Zusammenfassung

Aufführungsbericht Silvana in Frankfurt: am 26. September 1810

Generalvermerk

Zuschreibung: Vermutlich stammt auch diese Rezension aus der Feder Meyerbeers. Dass es sich um einen Text aus dem Kreis des Harmonischen Vereins handelt, ist durch die Tendenz und den Publikationsort als gesichert anzunehmen; daß weder G. Weber noch Dusch als Autor in Betracht kommen, geht aus C. M. v. Webers Brief vom 23. Oktober 1810 an G. Weber hervor; vgl. Kom. 1810-V-16. In Zusammenhang mit diesem Text steht vermutlich auch eine Notiz im TB unter dem 3. Oktober 1810, wonach Weber das Porto für einen Brief von Meyerbeer an Georg Reinbeck, den Redakteur des Morgenblatts, bezahlt hat (Brief von Beer an Reinbek 8. [xr]).

Kommentar: Meyerbeer hatte die zweite Vorstellung vermutlich nicht gesehen, zumindest erwähnt C. M. v. Weber ihn im TB nicht, wie bei der ersten Vorstellung, als Reisebegleiter. Die Kritik basiert damit zum einen auf Meyerbeers Eindrücken von der Uraufführung, die er in 1810-V-16 formuliert hatte, und zum anderen auf einem Bericht von C. M. v. Weber, der am 27. September 1810 wieder in Darmstadt ankam.

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Mo, Ran

Überlieferung

  • Textzeuge: Morgenblatt für gebildete Stände, Jg. 4, Nr. 244 (11. Oktober 1810), S. 976

Textkonstitution

  • „ausgefallen“sic!

Einzelstellenerläuterung

  • „… das Vorigemal ausgefallen werden mußten“Die Arien des Rudolph (Nr. 4a), der Mechthilde (Nr. 10a) und des Adelhart (Nr. 17); vgl. TB, 16. September 1810: wegen dem späteren Anfang blieb Rudolpfs, Mecht:[hildes] und Adelh:[arts] Arie weg.

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