Friedrich Ludwig Schmidt an Pius Alexander Wolff in in Berlin
Hamburg, zwischen 1. Juni und 1. August 1821

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Ich habe mit vielem Vergnügen die neue Bearbeitung Ihrer Preziosa gelesen: sie hat außerordentlich gewonnen und bildet jezt ein rundes abgeschloßenes und liebliches Theaterstück. da jedoch die Situationen in der Hauptsache dieselben geblieben sind und bleiben mußten; so ist auf alle Weise das Hauptinteresse bey unserm Publikum schon vorweg genommen. desohngeachtet möcht ich es gern wieder in die Scene setzen, wenn Sie ein Honorar von 10 # nicht verschmähen. Leider […] sind Privatunternehmer zu streng oeconomischen Rücksichten gezwungen und sie zu üben werden sie mir zu üben schwerer als gegen [fällt] mir los zwiefach schwer, wenn es den Ehrensold des wackren Dichters betrift.

Sind Sie geneigt uns das Mspt zu überlassen, so bitte ich Sie uns die Partitur baldigst zu senden; falls dieselbe aber bei hein und Miacheli gedruckt erscheint*, und im so […]haben bedürfte haben Sie die Güte, uns ein Explar davon zu übermachen, da wir wird sie ohne Zweifel auch in der hiesigen Musikhandlung zur Zeit zu haben seyn, und diese Uebersendung wäre nicht nöthig, da wir dieses Stück auf jeden Fall erst spät im Herbst oder Winter geben würden. Haben Sie die Güte mir darüber einige Auskunft zu geben und eine kleine Beschreibung Ihrer lezten, von Gropius so Excelent angefertigten Decoration beyzulegen. würden sie unsern so ehrenvollen?? Ists nur irgend möglich, so würd’ ich seine nachzubilden suchen.

Es ist mir sehr angenehm gewesen, bey dieser Gelegenheit Ihre nähere Bekantschaft gemacht zu haben; empfehlen Sie mich dem wackren v Weber und genehmigen Sie den Ausdruck meiner wahren Hochachtung Lw

Apparat

Zusammenfassung

lobt die neue Bearbeitung der „Preziosa“, die er inszenieren möchte; falls Wolff mit einem Honorar von 10 # einverstanden sei, möge er die Partitur umgehend schicken; für den Fall, dass sie demnächst gedruckt erscheinen sollte, bitte er jedoch um Zusendung eines gedruckten Exemplares; das Stück werde auf jeden Fall erst Ende des Jahres gegeben; bittet um Beschreibung der neuen Dekorationen, die er nachzubilden versuche

Incipit

Ich habe mit vielem Vergnügen die neue Bearbeitung

Generalvermerk

Am 1. Juni 1821 schrieb Friedrich Ludwig Schmidt an Pius Alexander Wolff einen Brief und schickte ihm den Text seines überarbeiteten Schauspiels Preciosazu mit der Anfrage, ob Schmidt es mit der Musik von Weber in Hamburg aufführen möchte. Bei dem vorliegenden undatierten Brief handelt es sich höchstwahrscheinlich um die Antwort auf besagtes Schreiben. Schmidt reagiert positiv auf die Anfrage , wie dem Textinhalt zu entnehmen ist, und bittet um baldige Zusendung der Partitur. Zwei Monate später sandte Weber im Auftrag von Wolff die Partitur nach Hamburg; vgl. Brief und Kom. im Brief von Weber an Schmidt vom 1. August 1821.

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Entwurf: Hamburg (D), Staats- und Universitätsbibliothek
    Signatur: Nachl. Fr.L. Schmidt Bl. 396

    Quellenbeschreibung

    • unter dem Brief Anmerkung von Schmidts Hand: „16 # später bewilligt, nemlich 10 # für den Dichter und 6 # für den Komponisten.“

Textkonstitution

  • „[…]“gelöschter Text nicht lesbar
  • „zu üben“über der Zeile hinzugefügt
  • „werden sie mir zu üben schwerer als gegen“durchgestrichen
  • „los“durchgestrichen
  • „Miacheli“unsichere Lesung
  • „und im“durchgestrichen
  • „so […]haben bedürfte … übermachen, da wir“am Rand hinzugefügt
  • „[…]haben bedürfte“durchgestrichen
  • „Explar“sic!
  • „sie ohne Zweifel auch in der hiesigen Musikhandlung zur Zeit zu haben seyn, und diese Uebersendung wäre nicht nöthig“durchgestrichen
  • „spät“über der Zeile hinzugefügt
  • „oder Winter“durchgestrichen
  • „Haben Sie die Güte mir darüber einige Auskunft zu geben und“durchgestrichen
  • „Excelent“unsichere Lesung
  • „würden sie unsern so ehrenvollen??“über der Zeile hinzugefügt

Einzelstellenerläuterung

  • „… hein und Miacheli gedruckt erscheint“Partiturdruck war damals noch unüblich, wenn, dann meint Schmidt den Stimmen-Erstruck. Von der Preciosa erschien nur die Ouvertüre in Stimmen bei Schlesinger Berlin 1821 .

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