Carl Maria von Weber an die Königlich Württembergische Intendanz in Stuttgart
Stuttgart, Sonntag, 9. August 1807

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Hochlöbliche Intendançe!

Carl Marie von Weber aus Breslau,
bittet um die Erlaubniß, vor Sr
Königlichen Majestät sich sowohl auf
dem Forte Piano hören laßen, als auch
einige seiner vollstimmigen Compositionen
produziren zu dürfen.

Auf einer musikalischen Reise begriffen, führte mein Weg mich auch hieher, und der Wunsch, das Glük zu haben, mich während meines hiesigen Aufenthalts vor Seiner Königlichen Majestät auf dem Fortepiano hören laßen zu können, bestimmt mich, an eine Hochlöbl: Intendançe die gehorsamste Bitte zu bringen, daß Hochdieselbe sich bewogen finden möchte, mir diese Gelegenheit gütigst zu verschaffen.

Ich würde nicht nur auf dem Fortepiano ein Concert von Beethoven oder einem andern großen Meister vortragen, sondern besonders auch eine Symphonie von meiner eigenen Composition, oder Overture aus einer meiner Opern, mit vollem Orchester aufführen, und ich schmeichle mir – fern von jeder stolzen Anmaßung – daß ich so glüklich seyn werde sowohl die allerhöchste Zufriedenheit Seiner Königlichen Majestät selbst, als auch den Beyfall der MusikKenner und Freunde zu erhalten.

In der zuversichtlichen Hoffnung auf die | Gütige und wirksame Verwendung Einer Hochlöblichen Intendançe – verharre ich mit vollkommenster Hochachtung
Einer Hochlöblichen Intendançe gehorsamster
Carl Marie Frhr: von Weber.

Apparat

Zusammenfassung

Weber bittet den Intendanten, sein Gesuch um eine Konzertmöglichkeit am Stuttgarter Hof weiterzuleiten

Incipit

Auf einer musikalischen Reise begriffen, führte mein Weg

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Stuttgart (D), Hauptstaatsarchiv Stuttgart (D-Shsa)
    Signatur: E 6 Bü 1

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (2 b. S. o. Adr.); Großformat
    • Brief von Webers Hand in Form einer Aktennotiz verfasst: Datum und inhaltliche Zusammenfassung zu Beginn linksbündig, Andrede und Brieftext rechtsbündig
    • Bl. 1r oben Präsentationsvermerk von fremder Hand: „Praes: eod | 282.“

    Provenienz

    • angeboten 2013 vom Antiquariat David Lowenherz
    • Sotheby & Co., Auktion 24./25. Juni 1940, S. 46, Nr. 429 (aus der Sammlung von Edward Speyer)
    • lt. Liste von Kaiser (vor 1918) im Besitz von E. Speyer, Ridgehurst

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