Carl Maria von Weber an Nikolaus Simrock in Bonn
Dresden, Freitag, 12. November 1819

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Werthester Freund!

Längst schon hätte ich Ihnen geantwortet und den Empfang der 100 rh: von H: Arnold allhier angezeigt*, wenn ich nicht erstens hätte die Sendung des kleinen Restes von 12 rh: 4 von H: Meysel hätte abwarten wollen*, und sodann 2tens nicht neue Krankheit mich in meiner lieben Frau heimgesucht hätte, die lange jezt schwer darnieder lag, und seit wenig Tagen auf dem Wege der Beßerung ist. da bringt man denn jeden Augenblik den der Dienst frei läßt am Krankenlager der lieben Hausfrau zu*.      Außerdem hätte ich wohl auch daran denken können Ihnen bald etwas Neues anbieten zu können. Nun, der Himmel wird ja auch endlich einmal wieder ganz heiter für mich werden, damit [ich] desto thätiger für die Welt und mich sein kann.

Meine Frau erwiedert dankend die freundlichen Grüße Ihrer lieben Frau und Tochter*.      Sie könnten wohl einmal von der Leipziger Meße einen Abstecher nach Dresden machen und den lieben Ihrigen die heitere Stadt mit ihren Kunstschäzzen und freundlichen Umgebungen zeigen.

Da ich mich von H: Meysel vergeßen glaubte, bat ich Ihn höflichst um die Sendung, und erhielt Beylage von ihm.

Sobald ich etwas für Ihren Verlag brauchbares vollendet habe werde ich es Ihnen anzeigen. Vor der Hand meine besten Grüße, und Versicherung alter Freundschaft von Ihrem ergebenen
CMvWeber

Apparat

Zusammenfassung

sei durch erneute Krankheit seiner Frau abgehalten worden, ihm den Empfang von 100 rh: durch Arnold zu bestätigen; hofft, in nächster Zeit tätiger sein zu können; lädt Simrocks zu einem Abstecher nach Dresden ein; habe, da er sich von Meysel vergessen glaubte, um die Sendung gebeten und die Beilage von ihm erhalten; wolle Simrock benachrichtigen, sobald er etwas Brauchbares vollendet habe

Incipit

Längst schon hätte ich Ihnen geantwortet und den Empfang

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Washington, D.C. (US), The Library of Congress, Music Division (US-Wc), Moldenhauer Archives
    Signatur: Box 57

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (1 b. S. o. Adr.) ?

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Hirschberg77, S. 33

    Einzelstellenerläuterung

    • „… von H: Arnold allhier angezeigt“Den Wechsel von Simrock für Partitur und Klavierauszug des Abu Hassan hatte Weber laut Tagebuch am 4. August erhalten und am 12. August 1819 eingelöst.
    • „… H: Meysel hätte abwarten wollen“Die Nachzahlung erhielt Webers laut Tagebuch erst am 10. Januar 1820.
    • „… Krankenlager der lieben Hausfrau zu“Nach der Fehlgeburt in der Nacht vom 30. September zum 1. Oktober; vgl. Webers Tagebuchnotizen vom 30. September und ab 8. Oktober 1819. Laut Webers Briefen an F. Rochlitz vom 12. Februar 1820 sowie an K. F. L. Kannegießer vom 31. März 1820 litt Caroline von Weber an Schleimfieber.
    • „… Ihrer lieben Frau und Tochter“Nikolaus Simrock war sei 11. April 1780 verheiratet mit Ottilie Franziska Blaschek. Der Ehe entstammten 13 Kinder.

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