Carl Maria von Weber an Carl Bernhard Fürstenau in Eutin
Dresden, Mittwoch, 15. November 1820

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Mein geehrter Freund!

Ich glaube Ihnen und meinen vielgeliebten Landsleuten keinen sprechendern Beweis geben zu können, wie herzlich ich Ihnen und allen noch die schönen Stunden verdanke die ich in Eutin verlebte; als wenn ich Ihnen die Freude verschaffe meinen lieben hochgeehrten Freund H: Kapellmeister Bernhard Romberg in Ihre Mitte zu führen*. Er mag Ihnen erzählen wie sehr ich die Theilnahme und Sorgsamkeit u. Beweise von Liebe, die ich in Eutin, Plön u. Lübeck von meinen Eutinern erhielt*, zu ehren und zu verdanken weiß: sie gehören zu den schönsten Erinnerungen meiner Reise, ja, sind recht eigentlich das Herzblatt derselben.

Ihrer treuen Vorsorge, mein lieber Fürstenau, übergebe ich nun auch Freund Romberg, u. ich weiß, wie gut er da versorgt ist. – – Ihren guten Neffen habe ich leider noch nicht gesehn, er trat den Tag meiner Ankunft eine kleine Lustreise an. Die Mutter fand ich leider krank, und noch ist sie nicht ganz hergestellt, doch auf dem Wege der Beßerung. | Ich habe unterdeßen einen neuen Cheff bekommen.      Sie können denken, daß dies vor der Hand meine ohnedies so häufigen Geschäfte nicht verringert.

Ich bitte Sie, mein lieber Freund Alle die sich meiner erinnern aufs Herzlichste zu grüßen. Namentlich Hr: Kammerrath Herbarth, H. u. Mad. Haake, Rektor Königs Familie, meinen guten Doktor Voss ppp ppp Alle! Alle!      ich werde nicht vergeßen dem Singvereine baldigst einige für ihn sich eignende Musikalien zuzuschicken, und gewiß immer mit wahrer Theilnahme an allem hängen was meine gute Vaterstadt betrifft.

Gott erhalte Sie alle gesund u froh und mir Ihre Freundschaft. Carl Maria von Weber.

Apparat

Zusammenfassung

Empfehlungsbrief für Bernhard Romberg; dankt überschwenglich für schöne Stunden in Eutin; kündigt ihm Besuch B. Rombergs an; Fürstenaus Neffe in Dresden sei verreist, dessen Mutter krank; er habe einen neuen Chef bekommen; bittet um Grüße an Bekannte, will dem Singverein Musikalien senden

Incipit

Ich glaube Ihnen und meinen vielgeliebten

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Kopie: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Mus. ep. C. M. v. Weber 3

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (2 b. S. o. Adr.)
    • Abschrift von fremder Hand

    Einzelstellenerläuterung

    • „… in Ihre Mitte zu führen“Bernhard Romberg reiste mit seinem Sohn Carl von Hamburg möglicherweise über Eutin nach Kopenhagen und dann weiter nach Schweden. Zu seinen Auftritten in Kopenhagen im Dezember 1820 und März 1821 vgl. AmZ, Jg. 23, Nr. 25 (20. Juni 1821), Sp. 433f.
    • „… Lübeck von meinen Eutinern erhielt“Auch zu Webers Konzerten in Plön (15. September 1820) und Lübeck (14. Oktober 1820) waren mehrere Personen aus Eutin angereist; vgl. die entsprechenden Tagebucheinträge sowie Webers Briefe an seine Frau vom 15.–17. September und an F. Kind vom 22. September 1820.

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