Carl Maria von Weber an Siegmund Wolff Courländer in Kopenhagen (Fragment)
Dresden, Freitag, 13. Juli 1821

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[…]

Anmerkungen

Um die Rolle des Annchen bedeutender zu machen, ist erst später im 3t Akt noch die Romanze und Arie* No: 13 hinzugekomen. Sollte diese Rolle jemand erhalten, der nicht genug Sängerin wäre, kann sie füglich wegbleiben, und der Dialog* sich dann so gestalten

Annchen – – – bin ich nicht eine geschikte Traumdeuterin?

Agathe deine Liebe zu mir macht dich dazu liebes, fröhliges Kind.

Annchen Nun muß ich aber auch geschwind den Kranz holen, p p p

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Ich zweifle nicht an der Geschiklichkeit Ihrer Dekorateurs und Machinisten.      Sollte Ihnen aber doch etwas bei der Wolfsschlucht dunkel oder schwierig scheinen, so bin ich zu jeder Auskunft gern erbötig.      die Schwierigkeit ist nicht so groß als man beim ersten Lesen glaubt, und ich habe mich in Berlin überzeugt daß jedes Theater es zu geben im Stande ist, ohne einen ganz besondern Aufwand*.

Ich gebe mir die Ehre Sie noch auf das romantische Schauspiel mit Chören, Tänzen pp Preciosa von Wolf in Berlin gedichtet, mit Musik von mir, aufmerksam zu machen. | Es hat in Berlin außerordentliches Glük gemacht*, und würde sich sehr für Ihre Bühne eignen.      Wenn sie es wünschen*, werde ich es Ihnen besorgen.

Zugleich ersuche ich E. Wohlgebohren ergebenst beiliegende kleine Partitur dem Königl: Kapellmusikus H: Funk* /: dem Violonzellisten :/ gefälligst in meinem Namen zu übergeben. ich löse dadurch ein altes Versprechen*, und freue mich bei ihm mein Andenken erneuen zu können.

Mit aller Achtung CMvWeber.

Editorial

Summary

um die Rolle des Ännchen bedeutender zu machen, könne die Romanze und Arie im 3. Akt eingeschoben werden; über Einzelheiten der Wolfsschlucht gibt er gerne bei Bedarf Auskunft; weist auf Preciosa hin; bittet beigefügte Partitur dem Cellisten Funk weiterzugeben

Incipit

Um die Rolle des Annchen bedeutender zu machen

Responsibilities

Übertragung
Joachim Veit

Tradition

  • Text Source: New York (US), The Juilliard School, Lila Acheson Wallace Library (US-NYj)

    Physical Description

    • 1 DBl.? (2 b. S. o. Adr.), Fragment

    Commentary

    • “Romanze und Arie”Romanze des Ännchen „Einst träumte meiner sel’gen Base“ (Nr. 13); zur Entstehungsgeschichte vgl. Brief von Weber an Brühl vom 25. März 1821. Weber hatte laut Tagebuch am Vortag Johann Gottlob Lauterbach für zweifache Kopien dieser Nummer honoriert. Eine dieser Kopien war vermutlich für die Kopenhagener Partitur bestimmt.
    • “Dialog”Vgl. dazu Kind, Freischütz-Buch, S. 49–50.
    • “… ohne einen ganz besondern Aufwand”Im Gegensatz dazu hatte Weber im Brief vom 27. Mai 1821 an F. Kind die besonderen Herausforderungen durch den „Szenischen Apparat“ betont. Tatsächlich blieb das Berliner Schauspielhaus zur Vorbereitung der Uraufführungs-Premiere vom 9. bis 17. Juni 1821 geschlossen, was freilich auch mit Schwierigkeiten des technischen Apparats im Theaterneubau zusammengehangen haben dürfte.
    • “in Berlin außerordentliches Glük gemacht”Zum Berliner Erfolg der Musik zu Pius Alexander Wolffs Schauspiel Preciosa (JV 279) vgl. Zeitung für Theater und Musik zur Unterhaltung gebildeter, unbefangener Leser. Eine Begleiterin des Freimüthigen, Jg. 1, Nr. 11 (17. März 1821), S. 42–43.
    • “Wenn sie es wünschen”Laut Tagebuch hat Weber die Partitur der Preciosa am 19. Mai 1822 und das Buch am 2. Juni 1822 nach Kopenhagen abgesandt; die erste Aufführung dort fand am 29. Oktober 1822 statt, vgl. WeGA, Bd. III/9, S. 255.
    • “beiliegende kleine Partitur … Kapellmusikus H: Funk”Am 20. April 1821 vermerkte Weber im Tagebuch die Bezahlung einer Kopie seines Grand Potpourri für Violoncello und Orchester (JV 64) für Funk in Kopenhagen. Offensichtlich erhielt Frederik Funk diese Partitur erst mit dieser Sendung vom 13. Juli.
    • “ein altes Versprechen”Weber hatte Funk laut Tagebuch auf dessen ausgedehnter Konzertreise im Oktober 1817 in Dresden kennengelernt; eine erneute Begegnung mit ihm während des Kopenhagen-Besuchs im Herbst 1820 ist im Tagebuch nicht dokumentiert.

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