Giacomo Meyerbeer an Ludewig I., Großherzog von Hessen und bei Rhein in Darmstadt
Venedig, Sonntag, 10. Mai 1818

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Durchlauchtigster Großherzog!
Gnädigster Fürst und Herr!

Da ich meine musikalische Bildung in den Staaten Ew. königl Hoheit empfing; da sie das Werk eines Dero Diener (des unsterblichen Vogler’s) ist, so habe ich mir geschmeichelt, in dieser doppelten Hinsicht es wagen zu dürfen, die Früchte meines Fleißes der Beachtung Ew. Königl Hoheit, des erlauchten Kenners der Kunst, des gnädigen Beschützers der Künstler, vorlegen zu dürfen. -

Ew. Königl Hoheit bewähreten diese meine Hoffnung auf die allergnädigste Weise, indem Dieselben die Dedication meines ersten theatralischen Versuch’s, Jephta, durch den Titel Dero Kammerkompositeurs zu belohnen geruheten.

Mit verdoppelter Sehnsucht habe ich seit dieser Zeit gewünscht, daß irgend einem meiner musikalischen Produkte ein glänzender Beifall zu Theil würde, um mich der Auszeichnung, dem Kunstliebensden Fürsten Deutschlands, in musikalischer Hinsicht anzugehören, würdig zu zeigen. -

Die beifolgende Oper, Romilda, hat das Glück gehabt sich eines solchen Beifalls in Italien erfreuen zu dürfen, und in dieser Hinsicht bin ich so kühn, für dieselbe die Erlaubniß zu erbitten, sie Ew. Königl. Hoheit vorzulegen, und weihen zu dürfen. -

Nur dann erst werde ich mich des erhaltenen Erfolges erfreuen zu dürfen glauben, nur dann erst mit Sicherheit ihn gerecht und dauerhaft errichten, wenn er durch den gnädigen Beifall Ew. Königl. Hoheit bewährt wird, und sich dieses Werk Dero allerhöchsten Schutzes erfreuen darf. -

In tiefster Ehrfurcht ersterbe ich, Ew. Königl. Hoheit allerunterthänigster Diener
Jacques Meyerbeer.

Apparat

Zusammenfassung

wie früher seine Jephta, für die er dankenswerterweise das Prädikat als Kammerkompositeur erhielt, so überreicht er jetzt seine Romilda dem Großherzog mit Widmung

Incipit

Da ich meine musikalische Bildung in den Staaten Ew. königl. Hoheit

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Darmstadt (D), Hessisches Staatsarchiv (D-DSsa)
    Signatur: D 12, Nr. 33/27, fol. 4

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (3 b. S. o. Adr.)

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • J. Veit, F. Ziegler, Carl Maria von Weber in Darmstadt, Tutzing 1997, S. 64, mit Teilfaks. (Bl. 1r/v)

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