Carl Maria von Weber an Hans Georg Nägeli in Zürich
Dresden, Montag, 6. Juni 1825

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S. Wohlgebohren

Herrn Hs. Georg Nägeli

zu

Zürich.

in der Schweiz.

Ehrenden Antrag sowie alles höchst ehrende was Sie mir aussprechen, erkenne ich mit gebührendem Danke.

Es scheint mir aber rein unmöglich im Laufe dieses Jahres noch eine Klavier Sonate versprechen zu können. Meine dramatischen Arbeiten nehmen mich ganz in Anspruch, und ziehen mich von allem übrigen ab.      dazu komt das Hinderniß, welches mir eine leidende Gesundheit, und gänzliche Verstimmung überhaupt, als Resultat der ersteren, in den Weg legt.      Ich kann also durchaus nichts versprechen, als den guten Willen, sobald meine Zeit, Kräfte und Lust es erlauben, an Ihrem neuen Unternehmen mitwirken zu wollen*.

Ich habe mich übrigens recht gefreut, von meinem geistvollen alten Freunde wieder etwas selbst zu hören.
Mit freundschaftlichster Hochachtung CMvWeber.

Apparat

Zusammenfassung

er müsse, aus Gesundheitsgründen und durch Opernkompositionen verhindert, die Komposition einer Klaviersonate für Nägelis neues Unternehmen vorläufig ablehnen

Incipit

E: Wohlgeboren Ehrenden Antrag so wie alles höchst

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Mus. ep. C. M. v. Weber 29

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (2 b. S. einschl. Adr.)
    • PSt: a) DRESDEN | 7. Jun. 25; b) AUSLAGE
    • auf der Adressenseite Briefregistraturvermerk des Verlages (Tinte): „6. VI. 25. C: M: Weber Dresden

    Provenienz

    • Henrici Kat. 31 (29./30.Mai 1916), Nr. 553 (dort von der Bibliothek erworben)
    • Boerner Kat. 26 o.J., Nr. 376

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Nohl 1867, S. 294 (Nr. 59)
    • Hunziker, Rudolf: Hans Georg Nägeli und Carl Maria von Weber, in: Für den Sonntag. Beiblatt zum Neuen Winterthurer Tagblatt, Jg. 9, Nr. 2 (31. Januar 1937), S. 12 (nach Abschrift im Nägeli-Nachlaß)

Textkonstitution

  • „… dazu komt das Hinderniß, welches“ursprünglicher Wortanfang unleserlich
  • „… zu hören. Mit freundschaftlichster Hochachtung“möglicherweiser Verehrung vorgesehen, jedoch Wortanfang mit ‚Hoch‘ überschrieben

Einzelstellenerläuterung

  • „… neuen Unternehmen mitwirken zu wollen“Welches neue Unternehmen Nägelis hier gemeint ist, bleibt unklar. Die Reihe Répertoire des Clavecinistes, in die sich die Sonate inhaltlich bestens eingefügt hätte, hatte der Verleger bereits kurz nach 1800 in Angriff genommen, sie war also alles andere als neu, es sei denn, es wäre nur von dem nächsten (neuen) Heft der Serie die Rede. Weber kam der Bitte nicht nach; er wandte sich nach Abschluss seiner e-Moll-Sonate (1822) nicht noch einmal dieser Gattung zu.

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