Caroline von Weber an Katharina Huberta von Weber in Chemnitz mit einer Nachschrift von Max Maria von Weber
Dresden, ca. September 1847

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Der Frau

Freifrau Catharina von Weber

Hochwohlgeb.

Chemnitz

Holzmarkt Haus des H. Bäcker

Bleyel

frei

Mein liebes Heschchen!

Ich soll Dir von Deinem schlechten Mann, welcher so eben von Herrn Schneider belagert, und dadurch abgehalten ist Dir selbst zu schreiben, zu wißen thun, daß er wahrscheinlich Mittwoch früh 6 Uhr wieder bey seinem Heschchen eintreffen wird. Hoffendlich hast Du, obgleich es verboten ist, von dem gestrengen Herrn der Schöpfung, den Brief eröffnet welcher mit dem Kistchen kam, und daraus ersehen daß die eine Gans, nebst Kastanien für Euch bestimt sind. Max hofft sie Mittwoch auf dem Tisch zu bewundern. Heute geht Max mit in die Verlosung und Abends wahrscheinlich ins Theater. | Morgen früh geht er wieder nach Riesa, komt Dienstag um 6 hier an wo er sodan um 9 Uhr mit der Post zu Dir eilen wird. Ich bin heut Abend zu einer großen Fete bey der Hofräthin Hase geladen und morgen Mittag zu Tische zu Lilli. Max ist Gott lob gesund und heiter, und mir scheint so eine kleine Luftveränderung thut ihm zu Zeiten noth. Gott sey mit Dir mein armes einsames Hüschchen. Richte hübsch alles her, damit das kleine Hüschen seine kleine Wirthschaft in Ordnung findet. Ich küße Dich herzlich

Deine treue
Mutter Weber
+ + + |

[Nachschrift von Max Maria:] Guten Morgen mein gut, lieb Hüschchen. Wie geht es Dir in der Einsamkeit? Bist du wol auf? Gott Lob Männi ist wohl und gesund die Reise war angenehm denn ich lag die ganze Zeit im Kabrilet ausgestreckt las oder dachte an das arme Hüschchen. Schneider ist eben hier und läßt sich Dir eben so ehrfurchts als liebevoll empfehlen. Gott grüße Dich mein liebes Zepf[…]chen

mit der herzlichsten Liebe umarmt Dich Dein
Max

Editorial

Summary

hat ihr ein Kistchen mit Gänsen geschickt, Max muß nochmal nach Riesa, kommt nach ein paar Tagen zurück und fährt sofort weiter nach Chemnitz; ist eingeladen bei der Hofrätin Hase

Incipit

Ich soll Dir von Deinem schlechten Mann

Tradition

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