Ignaz Franz Castelli an Karl Theodor Winkler in Dresden
Wien, Samstag, 27. März 1824

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Endlich hab’ ich das Tagebuch vom Dezember aus der Censur erhalten, und zwar nur, nachdem ich mir die Füße darum halb wund gelaufen hatte. Der Jänner liegt noch dort. Glaubst du daß es schon damit zu spät sey, so druck’ es meinetwegen gar nicht mehr ab. Nur muß ich dir sagen, daß ich dir bey solchen Umständen keine Sendung früher versprechen kann, und daß es dann das beste wäre, wir machten damit ganz ein Ende, und ich meldete dir nur in anderer Form die wichtigsten Ereignisse. Schreibe mir also gleich darüber deine Meinung.

Seit Weber’s Freyschützen hat keine Oper so ungeheuer Beyfall gehabt als der Schnee. Buch und Musik haben gleich mächtig gewirkt, das erstere noch mehr als das letzte. Bereits ist die Oper fünfmahl bey vollem Hause gegeben worden und des Applauses ist kein Ende. Das ist kein kleiner Triumph für die deutschen Sänger zu einer Zeit, wo man weiß daß die italienische Truppe bereits angelangt ist und schön Proben hält. Sey so gütig lieber Bruder und laß die beyliegende Ankündigung alsogleich in der Abendzeitung abdrucken, damit mir niemand zuvorkommt.

Die Einlage übergib Webern.
Lies doch, was die Censur gestrichen hat, es ist Thatsache. bald hofft einige Zeilen von dir Dein IFCastelli

Apparat

Zusammenfassung

hat endlich das Dezember-TB aus der Zensur erhalten u. bittet Winkler angesichts dieser Erschwernisse zu überlegen, ob er das TB noch weiterführen wolle; seit Webers Freischütz sei keine Oper so erfolgreich gewesen wie der „Schnee“; bittet darum, Weber die Einlage zu übergeben; er solle lesen, was die Zensur gestrichen habe

Incipit

Endlich hab' ich das Tagebuch vom Dezember aus der Censur erhalten

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Wien (A), Wienbibliothek im Rathaus (A-Wst)
    Signatur: H.I.N. 5986

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (2 b. S. o. Adr.)

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